Räumliche Aspekte der Digitalisierung
Die Digitalisierung ist für viele Menschen, Unternehmen und in der Verwaltung in den letzten Wochen und Monaten zwangsläufig erlebbar geworden, ob im Homeoffice, beim Homeschooling und E-Learning, auf Videokonferenzen oder den digitalen Angeboten der Verwaltung. Sie hat neben allen negativen Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie gezeigt, welche Chancen in der Digitalisierung stecken. Deutschland hat am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. „Europa gemeinsam wieder stark“ zu machen ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Im Fokus steht die Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie. Die Beschleunigung des digitalen Wandels ist dabei eine der wichtigsten Maßnahmen, die auch für die Raumplanung von Bedeutung ist. Neben dem Einsatz neuer Technologien zählen hierunter u.a. die Transformation zur Nachhaltigkeit, digitale Arbeitswelten und die Digitalisierung des ländlichen Raums. Die EU-Kommission hat den „European Green Deal“ und die digitale Transformation bereits vor der Corona-Krise zu den Prioritäten der EU für die nächsten fünf Jahre erklärt. Das Bundesumweltministerium hat zudem Anfang März seine „Umweltpolitische Digitalagenda“ vorgelegt. Insbesondere in ländlichen Regionen Deutschlands gibt es noch immer Defizite bei der Versorgung mit leistungsfähigem Internet. Auf Länderebene wurden zu diesem Zweck Kompetenzzentren gegründet, um den Ausbauprozess zu beschleunigen. Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU 2019) spricht in seinem aktuellen Gutachten zur digitalen Zukunft die Empfehlung an die Politik aus, die Digitalisierung mit Blick auf die notwendige Transformation zur Nachhaltigkeit zu gestalten.