Theorien und Praxis räumlicher Planung
Wie kann die räumliche Planung im Spannungsfeld sich wandelnder Anforderungen, einer zunehmend polarisierten Gesellschaft und entsprechenden (Beteiligungs-)Konflikten zur sozial-ökologischen Transformation beitragen? Wie können Planungsprozesse beschleunigt werden? Wo finden Innovationen bei den Instrumenten, Verfahren und Strategien der Raumentwicklung statt? Welchen Einfluss hat das Planungssystem oder die kulturelle Prägung von Akteuren auf die Ergebnisse von Planungsprozessen?
Die räumliche Planung steuert in koordinierender und integrierender Weise sozial-ökologische Transformationsprozesse. Forschungsfeld III analysiert die praktische und die theoretische Seite dieser Steuerung und bringt sie zusammen. Dabei liegt der Fokus zum einen auf Akteurskonstellationen und Machtverhältnissen in verschiedenen Planungssystemen – auch im internationalen Vergleich. Zum anderen liegt er auf der strategischen und instrumentellen Umsetzung der sozial-ökologischen Transformationen und den davon berührten planungsrechtlichen Bindungen.
Die räumliche Perspektive bietet einen essenziellen Mehrwert zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen: Sie hilft, raumbezogene Herausforderungen und Konflikte zu analysieren und Lösungsansätze zu identifizieren. Im Zuge sozial-ökologischer Transformationsprozesse müssen Fragen räumlicher Gerechtigkeit adressiert werden. Akteure und Prozesse der Transformationen unterscheiden sich je nach Raumtyp, sodass raumspezifische Analysen für den Erfolg der Transformationen unumgänglich sind.
Darüber hinaus rückt die Gestaltung einer prozeduralen Gerechtigkeit vermehrt in den Fokus: In Planungsprozessen muss stärker hinterfragt werden, wie Instrumente eingesetzt und wie Beteiligung, Kooperation und Aushandlungsprozesse gestaltet werden. Dies zeigt sich an Debatten um inter- und intragenerationale Gerechtigkeit, aber auch im Ringen um Anerkennungs- und Verteilungsfragen sowie um eine faire Verfahrensgestaltung und soziale Teilhabe. Am Ende geht es auch um einen politischen Beitrag zur Akzeptanz, Legitimation und Unterstützung von Planung.
zu den aktuellen Projekten im Forschungsfeld III
Kontakt
Dr. Katharina Kapitza
Leiterin des Referats "Strategien und Konzepte räumlicher Transformation"
Dr. Sebastian Krätzig
Leiter des Wissenschaftlichen Referats "Räumliche Planung und Politik"