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Sicherung von Rohstoffgebieten durch die Raumordnung

Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. und der Unternehmerverband Mineralische Rohstoffe im Austausch mit der ARL

v. l. n. r. sind die Teilnehmenden des Fachgesprächs Susanne Funk, Axel Priebs, Bert Vulpius und Barbara Warner, vor dem Roll-up der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft zu sehen.

Am 19. Februar 2024 fand in der Geschäftsstelle der ARL ein Fachgespräch über Erwartungen der Rohstoffwirtschaft an die Raumordnung und deren Steuerungsmöglichkeiten statt. Susanne Funk, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe (MIRO) und Bert Vulpius, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes Mineralische Rohstoffe (UVMB) diskutierten mit Prof. Dr. Axel Priebs (Präsident der ARL) und Dr. Barbara Warner (Wiss. Referentin in der ARL-Geschäftsstelle) über Möglichkeiten, das Thema Rohstoffsicherung künftig noch stärker in den Prozessen und Plänen der Raumordnung zu verankern.

Der Abbau mineralischer Rohstoffe findet dezentral in den Regionen statt und ist zugleich generationenübergreifend, das heißt langfristig zu sichern. Bei dem Fachaustausch, der auf Nachfrage von MIRO zustande kam, ging es um die Anforderungen des Abbaus selbst und um die hiermit verbundenen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Gemeinsam diskutiert wurden vor diesem Hintergrund auch das Thema Recycling von mineralischen Rohstoffen und Aspekte der Versorgungssicherheit.

Die Gäste wiesen darauf hin, dass die Zahl der Standorte der Rohstoffgewinnung in Deutschland rückläufig sei. Flächenverfügbarkeit und -konkurrenzen würden hier eine wesentliche Rolle spielen ebenso wie Fragen der Akzeptanz aufgrund der in den Abbaugebieten zu erwartenden Belastungen. Eine ortsnahe Versorgung sei in manchen Regionen bereits gefährdet. Daher hielten die Gäste auch in Bereich des Abbaus mineralischer Rohstoffe Planungs- und Genehmigungsbeschleunigungen für erforderlich, ebenso die langfristige Sicherung der Lagerstätten zum Schutz vor Überplanungen. Da nur so eine Sicherung der Abbaustandorte für die Nutzung durch kommende Generationen zu gewährleisten sei.

Die Regionalplanung ist hier ein starker Player, weil sie die zentrale Planungsebene ist, die Lagerstätten räumlich konkret und verbindlich sichern kann. Sie muss dabei die Vorgaben der Länder umsetzen sowie die Bedarfe der Abbauwirtschaft mit vielfältigen Nutzungs- und Schutzansprüchen abstimmen.
Axel Priebs betonte, dass die volkswirtschaftliche Bedeutung der Rohstoffsicherung häufig unterschätzt werde, er kenne aus langjähriger praktischer Erfahrung aber auch die Konflikte vor Ort und mit welchen Widerständen die Regionalplanung bei der Festlegung von Bodenabbaugebieten konfrontiert werde.

Die Gäste thematisierten Möglichkeiten zur noch wirksameren langfristigen Rohstoffsicherung in der Raumordnung sowie die unterschiedliche Umsetzung der Ländervorgaben in den Planungsregionen. Axel Priebs und Barbara Warner betonten, dass dazu eine Auswertung und Diskussion von praktischen Erfahrungen sinnvoll sei, weswegen sie diese Thematik in die Aktivitäten der ARL einbringen wollen.

Dr. Barbara Warner
Leitung des Referats „Ökologie und Landschaft“ der ARL
Tel. +49 511 34842 22
barbara.warner@arl-net.de