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Krisenfeste Raum- und Infrastrukturen durch zentralörtliche Konzepte

MORO-Abschlusskonferenz fand unter aktiver Beteiligung der ARL am 14. März 2024 in Berlin in den Räumlichkeiten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) statt

Ende 2021 startete das Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) „Krisenfeste Raum- und Infrastrukturen durch zentralörtliche Konzepte“ des BBSR – Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Es führte erstmals Fragestellungen zur Weiterentwicklung der Zentrale-Orte-Konzepte und neuere Strategieansätze zur Erhöhung von räumlicher Resilienz zusammen.

Resilienz bedeutet die Fähigkeit, auf krisenhafte Ereignisse vorbereitet zu sein, bzw. sich flexibel daran anpassen zu können und Funktionsfähigkeiten zu erhalten. Dazu gehören nicht nur belastbare und anpassungsfähige Raumstrukturen, sondern auch Lern- und Transformationsprozesse. Unter Einbezug von Modellregionen wurde im MORO untersucht, wie eine resiliente Versorgung trotz krisenhafter Ereignisse wie bspw. Naturkatastrophen etc. sichergestellt werden kann. Mit dem Ziel Erkenntnisse zu generieren, wie resilientere Siedlungssysteme befördert und das Zentrale-Orte-Konzept im Hinblick auf Resilienz sinnvoll angepasst werden kann.
Die MORO-Abschlusskonferenz stand daher ganz im Fokus der Beantwortung der Frage, wie eine Sicherung der Daseinsvorsorge im Krisenfall gelingen kann und welche Konsequenzen die Ergebnisse für die Planungspraxis haben.

Andrea Hartz, agl, und Prof. Dr. Stefan Greiving, prc, verantwortlich für die MORO-Begleitforschung und beide ARL-Mitglieder, waren maßgeblich an der Organisation der Abschlusstagung beteiligt.
ARL-Vizepräsidentin, Prof. Dr. Susan Grotefels war als Mitglied des MORO-Expertenbeirats eingeladen, um auf dem Podium das MORO-Thema zu diskutieren, zu dem sie vor allem planungsrechtliche Hinweise gab.

Die fachliche Expertise von Prof. Dr. Axel Priebs, ARL-Präsident, war im Kontext der Frage: „Müssen wir anders planen?“ gefragt. Im Gespräch mit Andrea Hartz und Dr. Sebastian Wilske, Verbandsdirektor Regionalverband Hochrhein-Bodensee und ebenfalls ARL-Mitglied, bekräftigte er die veränderte Rolle und Verantwortung der Regionalplanung. Vor dem Hintergrund der multiplen Krisen sei es Aufgabe der Regionalplanung, neue Schwerpunkte zu setzen und neue Fragen zu stellen. Um die Resilienz der Regionen zu stärken, müsse sie vor allem ihrer Vorsorgefunktion nachkommen und Handlungsbedarfe in ihren Plänen kenntlich machen. Dafür aber müsse erst einmal das nötige Bewusstsein geschaffen werden, zugleich brauche die Regionalplanung hierfür einen klaren rechtlichen Auftrag.
 

Das Foto zeigt die drei Teilnehmenden sitzend auf dem Podium: links Axel Priebs, in der Mitte Sebastian Wilske und rechts Andrea Hartz
V. l. n. r. Axel Priebs, Sebastian Wilske, Andrea Hartz

Dass von Seiten der Geschäftsstelle der ARL auch Dr. Sebastian Krätzig, Leiter des Wissenschaftlichen Referats „Räumliche Planung und Politik“ teilnahm, zeigt die Bedeutung, die dem MORO-Thema sowohl seitens der ARL-Mitglieder als auch der Geschäftsstelle beigemessen wird.

Eröffnet wurde die sehr gelungene Veranstaltung von Vera Moosmayer, Unterabteilungsleiterin Raumordnung und Regionalpolitik im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Auch Dr. Robert Koch vom BMWSB hob in seinem Schlusswort noch einmal die Aktualität und Bedeutung des Themas hervor.

Interessierte können das fachliche Statement von Axel Priebs in voller Länge hier nachlesen.