Direkt zum Inhalt

Grüne Infrastruktur in den Nördlichen Kalkalpen

Leitung:
Sabine Weizenegger
Geschäftsführung:
Florian Lintzmeyer

Grüne Infrastruktur in den Nördlichen Kalkalpen: Integrative (Frei-)Raumplanung für natürlichen Klimaschutz, ökologische Konnektivität, Naturgefahrenabwehr und Erneuerbare Energien 

Naturnahe Freiräume sind ein Schlüssel zum Klimaschutz, zur Naturgefahrenabwehr und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in den Alpen und ihrem Vorland. Diese Räume sind durch verschiedene menschliche Aktivitäten und daraus resultierende Landnutzungskonflikte sowie ihre zunehmende Fragmentierung bedroht. Es erscheint wichtig, Fragen der biologischen Vielfalt und des ökologischen Verbunds besser als bislang in die Raumplanungssysteme der Alpenländer zu integrieren. Um wirksam zu sein, müssen ökologische Korridore als Teil eines kohärenten Netzes Grüner und Blauer Infrastrukturen verbunden sein, um den Genfluss und die Migration von Arten zu ermöglichen. Weitere Aspekte sind die Klimaänderungen und die damit verbundene Notwendigkeit der Naturgefahrenabwehr sowie die Neubewertung der Ökosystemleistungen von Freiräumen. Zugleich geht es darum, Voraussetzungen für die Erneuerbaren Energien zu schaffen, um die Energiewende möglichst schnell und effizient umzusetzen. Es ist zu erwarten, dass sich Freiflächennutzungskonkurrenzen dadurch erheblich vergrößern.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, grenzübergreifend sowie interdisziplinär raum- und fachplanerische Ansätze zur Konfliktlösung der aufgeworfenen Sachverhalte vergleichend aufzuzeigen und zu diskutieren. Die Arbeitsgruppe soll als Plattform für einen themenfokussierten und internationalen Austausch zwischen Planungspraktikerinnen und -praktiker, Fachbehörden und der angewandten Wissenschaft dienen, wobei die Praxisorientierung im Vordergrund steht. Über den Austausch hinaus, soll die AG gemeinsame fachliche Empfehlungen für den Erhalt und die Entwicklung Grüner Infrastruktur formulieren, welche sich aus der Diskussion von Praxisbeispielen sowie zentraler Herausforderungen bei der Umsetzung ergeben.

Es ist vorgesehen, zumindest zwei Themenkreise zu bearbeiten, und dabei die nachfolgenden Fragestellungen aufzugreifen:

1. Integrative Freiraumplanung

  • Wie kann das bestehende raumplanerische Instrumentarium zur räumlichen Sicherung und Entwicklung Grüner Infrastruktur verwendet werden? Welche Erfahrungen und empfehlenswerte Planungs- und Methodenansätze liegen vor?
  • Wie greifen bisher die Fachplanungen (z.B. Naturschutz, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Energie) und die Raumplanung ineinander? Wie können die Belange der Grünen Infrastruktur besser in den Planungsgrundlagen verankert werden?
  • Welche Beiträge kann die Raumplanung zu Mehrgewinnstrategien für den Freiraum leisten?
  • Wie lassen sich Brüche an Ländergrenzen zugunsten einer durchgängigen ökologischen Konnektivität im Alpenraum und dessen Vorland verringern?

2. Ausbau erneuerbarer Energien:

  • Wie lassen sich auf Ebene der Raumplanung Zielkonflikte zwischen dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und der ökologischen Konnektivität adressieren?
  • Wie lässt sich die notwendige (Planungs-)Beschleunigung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien bei adäquater Berücksichtigung der Belange Grüner Infrastruktur erreichen?