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COMPASS: Evaluation der Planungssysteme von 39 Ländern in Europa

Projekt abgeschlossen

Das European Territorial Observatory Network (ESPON) beauftragte das Institut für Stadtentwicklung der TU Delft, eine weitreichende vergleichende Analyse zu dem Stand der räumlichen Planungssysteme und der räumlichen Steuerung in Europa zu leiten. Es ist die erste umfassende Untersuchung zur europäischen Raumplanung seit 1997. Damals wurden 15 Länder in das EU Compendium einbezogen.

COMPASS wird 39 Länder abdecken – die 28 EU-Staaten, die vier EFTA-Staaten, sieben Beitrittskandidaten und andere Länder. Zahlreiche Studien rufen zu einer effektiveren räumlichen Steuerung und einer Stärkung der räumlichen Dimension in der EU-Politik auf. Raumplanung soll dabei helfen, Maßnahmen an bestimmten Orten miteinander zu verknüpfen, um dadurch wirkungsvollere Ergebnisse zu erzielen. COMPASS wird die Rolle der Raumplanung in den 39 Ländern vergleichen und dabei einen besonderen Fokus richten auf den Zusammenhang zu dem 352 Milliarden Euro umfassenden Investitionsprogramm der Kohäsionspolitik.

Der Projektleiter der TU Delft, Vincent Nadin, sagt dazu: „Die große Herausforderung bei COMPASS ist es, einen wirkungsvollen Vergleich unter Berücksichtigung der verschiedenen sozialen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen der involvierten Länder anzustellen. Wir haben ein sehr erfahrenes Konsortium, welches das nötige Fachwissen für eine verlässliche Beurteilung hat.“ Das COMPASS Konsortium besteht aus neun Partner und 16 Unterauftragnehmern. Viele von ihnen gehören zur ersten Garde der europäischen Raumforschung und der räumlichen Steuerung.

Wichtigste Partner und Kompetenzen des COMPASS-Projekts

Das Department of Urbanism of the Faculty of Architecture and the Built Environment at Delft University of Technology  (TUD) (Institut für Stadtentwicklung der Fakultät für Architektur und bebauter Umwelt an der Technischen Universität Delft) hat wesentliche und langjährige Erfahrungen mit europäischer Raumplanung, international vergleichenden Forschungsmethoden und dem Management umfangreicher, international gemeinschaftlicher Forschungsprojekte. Dies zeigt sich anhand einer Vielzahl von maßgeblichen Projekten und Publikationen, insbesondere in den letzten drei Jahre zur Verbesserung von international vergleichenden Planungsmethoden. Die TU Delft ist für das Gesamtmanagement des Projekts und das Hauptarbeitspaket zur Datensammlung und vergleichenden Analyse sowie für die Bereitstellung von Daten für die Niederlande und Großbritannien verantwortlich.

Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) hat insbesondere Erfahrung mit vergleichender Forschung und der Einbindung von Praxis-Fachkräften. Sie leitete das COMMIN Projekt zur vergleichenden Planung in den Baltischen Staaten, unterhält die Website dieses Projekts und veröffentlicht umfänglich auch für die Praxis der Raumentwicklung. Die ARL leitet das Arbeitspaket Verbreitung und Aufbereitung der Projektergebnisse.

Das Instytutu Geografii i Przestrzennego Zagospodarowania (IGiPZ) (Institut für Geographie und räumliche Organisation der Polnischen Akademie der Wissenschaften) verfügt über fundiertes Fachwissen zu räumlicher Entwicklung und Planung in Polen und in einem breiteren europäischen Kontext. Es ist in verschiedene internationale Wissenschaftskooperationen involviert, einschließlich diverser ESPON Projekte. IGiPZ verantwortet das Arbeitspaket der Fallstudien bezüglich der EU-Kohäsions- und anderer Sektor-Politiken im Verhältnis zueinander sowie zur Raumplanungspolitik. Es wird Daten zu Polen bereitstellen.

Das Nordic Centre for Spatial Development (Nordregio) (Nordisches Zentrum für räumliche Entwicklung) ist das führende nordische Forschungsinstitut für die Regionalentwicklung und Stadtplanung. Es ist spezialisiert auf die international vergleichende und gemeinschaftliche Forschung und war in viele ESPON-Projekten und andere international vergleichende Untersuchungen zu quantitativen, qualitativen und karthographischen Analysen involviert. Nordregio ist für das Arbeitspaket zu dem methodologischen Rahmen sowie für die Bereitstellung von Daten zu Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden verantwortlich.

Das Interuniversity Department of Regional and Urban Studies and Planning at the Politecnico di Torino (Polito) (Universitätsübergreifendes Institut für regionale und städtische Studien und Planung der Technischen Universität Turin) hat eine führende Rolle hinsichtlich der räumlichen Transformation und Steuerung, einschließlich der Raumplanung und der territorialen Kohäsion sowie in Bezug auf die theoretischen Grundlagen über das Wesen und die Rolle der Planung aus vergleichender Perspektive. Polito wird das Arbeitspaket zu den Beziehungen zwischen EU-Sektor-Politiken, den innerstaatlichen Planungen und der räumlichen Steuerung leiten sowie Daten zu Italien und der Schweiz bereitstellen.

Das Közgazdaság és Regionális Tudományi Kutatóközpont (KRTK) (Zentrum für Wirtschaft und Regionalplanung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Regionalstudien) ist eines der führenden Forschungszentren der europäischen Raumentwicklung und –planung, insbesondere der Kohäsionspolitik, Regionalentwicklung sowie transnationaler und grenzübergreifender Kooperation in Zentral- und Osteuropa. KRTK wird mit Partnern an dem Arbeitspaket der Qualitätskontrolle der Projektergebnisse arbeiten und sicherstellen, dass die zentral- und osteuropäische Perspektive vollständig in das Projekt einbezogen wird, sowie Daten für Ungarn, Rumänien und Kroatien bereitstellen.

Spatial Foresight (Spatial F) bietet Forschung- und Praxisunterstützung in der Raumpolitik an. Dabei führt es in vorausschauender Art und Weise Aspekte räumlicher Entwicklung mit Politikgestaltung und strategischer Analyse zusammen. Spatial Foresight weist umfängliche Erfahrungen zur europäischen territorialen Entwicklung durch ESPON-Projekte, INTERREG und spezifische nationale Untersuchungen auf. Diese Expertise wird der Leitung des Arbeitspakets für Qualitätskontrolle der Projektergebnisse und der Bereitstellung von Daten für Luxemburg zugutekommen.

Die School of Architecture, Planning & Environmental Policy at the National University of Ireland Dublin, University College Dublin (UCD) (Fakultät für Architektur, Planung und Umweltpolitik der Nationalen Universität Irland, Universität College Dublin) hat wesentliche Erfahrung mit der Beteiligung an interdisziplinärer EU-Forschung bezüglich räumlicher Entwicklung und verfügt über besondere Expertise im Balkan. Die UCD war Ko-Leiter bei dem Symposium und der Buchveröffentlichung Planning for States and Nation-states in the US and Europe und wird die Bewertung der Datenverfügbarkeit in den beteiligten Ländern und dem West-Balkan übernehmen sowie Daten zu Irland liefern.

Das Institut für Landes und Stadtentwicklungsforschung (ILS) untersucht aktuelle und zukünftige urbane Trends in Deutschland in einem europäischen Kontext. Das ILS spielte neben der ARL und anderen in der vergleichenden Studie und dem gleichnamigen Buch Spatial Planning Systems and Practices in Europe eine Schlüsselrolle. Das ILS wird als Unterauftragsnehmer für die Datensammlung in Deutschland zuständig sein, aber auch an den Arbeitspaketen der Methodologie und der vergleichenden Analyse mitwirken.


COMPASS-Projekt Unterauftragnehmer

  • Österreichisches Institut für Raumplanung, Österreich
  • OMGEVING Landscape Architecture Urbanism, Belgien
  • National Institute of Geophysics, Geodesy, and Geography, Bulgaria Academy of Sciences, Bulgarien
  • University of Thessaly, Griechenland
  • Czech Technical University, Prag
  • University of Tartu, Estland
  • Anna Geppert, Frankreich
  • Gina Giannakourou, Griechenland
  • London South Bank University, Großbritannien
  • Lithuanian Social Research Centre, Litauen
  • Architecture Project, Ltd., Malta
  • Centre for Geographical Studies, University of Lisbon, Portugal
  • Institute of Geography, Slovakian Academy of Sciences, Slowakei
  • Institute for Spatial Policies, Slowenien
  • MCRIT, S.L., Spanien
  • Istanbul Technical University, Türkei