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ARL-Kongress 2024 – Große Infrastrukturprojekte

18. / 19. April 2024 in den media docks, Lübeck

Große Infrastrukturprojekte: Planung zwischen Beschleunigung und Protest

Die über 7 km lange Øresund-Brücke verbindet die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit Malmö in Schweden
Die über 7 km lange Øresund-Brücke verbindet die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit Malmö in Schweden

HINTERGRUND UND THEMA

Große Infrastrukturen von (über-)regionaler Bedeutung sind kostenintensive und komplexe Vorhaben, die oft mit hohen Erwartungen an ihre Realisierung und Leistungsfähigkeit versehen sind. Hierzu gehören beispielsweise Verkehrswege – Schienen, Autobahnen, Brücken und Tunnel, wie z. B. der Fehmarnbelttunnel – oder Flughäfen. Ebenso gehören dazu Standorte der Energieerzeugung, Leitungstrassen, wie bspw. der Südlink, oder überregionale Vorhaben der Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Kommunikation sowie weiterer Bereiche.

All diese weitreichenden Zukunftsinvestitionen sind planerisch und baulich-technisch, aber auch umwelt- und gesellschaftspolitisch sehr herausfordernd und bergen ein hohes Konfliktpotenzial, wie u. a. Stuttgart 21 verdeutlicht hat. Planungsprozesse mit dem Anspruch, eine nachhaltige und integrierte Raumentwicklung zu realisieren, finden immer in diesem Spannungsfeld von Interessengegensätzen, Kosten- und Nutzenaspekten sowie zahlreichen Risikoabwägungen statt. Sie sollen Beteiligung ermöglichen, Umwelt- und Naturschutzaspekte berücksichtigen, sektoral integrierend wirken und rechtssichere Ergebnisse produzieren. Gleichzeitig stehen Planungsprozesse zunehmend unter dem Erwartungsdruck, dabei vor allem auch schneller zu werden.

ZENTRALE ASPEKTE UND FRAGEN

Nachhaltigkeit und integrative Planung

  • Wie können große Infrastrukturprojekte nachhaltig gestaltet werden, um negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu minimieren?
  • Wie können verschiedene gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Belange bei der räumlichen Planung großer Infrastrukturen integriert betrachtet und umgesetzt werden?
  • Wie können Perspektiven des Gendermainstreamings bei großen Infrastrukturprojekten berücksichtigt werden und welchen Beitrag liefern sie?

Planungsrecht und -beschleunigung

  • Wie können Planungsverfahren beschleunigt und zugleich eine integrierte und rechtssichere Planung gewährleistet werden?
  • Ist die Legalplanung ein Zukunftsmodell für große Infrastrukturprojekte in Deutschland?
  • Wie können grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte über unterschiedliche (planungs-) rechtliche Systeme hinweg koordiniert und geplant werden?
  • Wie werden große Infrastrukturprojekte in anderen Ländern und Planungskulturen geplant und umgesetzt?

Kosten, Nutzen und Risiken

  • Wie sollten die Kosten und Nutzen von Infrastrukturprojekten – über volks- und betriebswirtschaftliche
  • Berechnungen hinaus – bewertet werden?
  • Inwieweit werden Risikoabwägungen, Umwelt- und Naturschutzbelange in der Planung großer Infrastrukturen hinreichend berücksichtigt?

Partizipation und Konflikte

  • Wie kann eine partizipative und kooperative Planung sicherstellen, dass die Interessen und Bedürfnisse aller relevanten Akteure berücksichtigt werden?
  • Welche planerischen Strategien und Verfahrensweisen können dazu beitragen, Ziel-, Interessen- und Nutzungskonflikte im Rahmen großer Infrastrukturprojekte zu lösen bzw. zu minimieren?

Senden Sie bis zum 17.12.2023 Ihr Abstract ein! 

Den Call for Abstracts finden Sie hier (PDF).