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Quo vadis temporäres Wohnen und Multilokalität?

Hannover

CALL FOR PAPERS

»Quo vadis temporäres Wohnen und Multilokalität?«

Netzwerktreffen am 6. und 7. Juni 2024
am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover

Die Aufmerksamkeit für multilokale Lebensweisen – also das alternierende Leben an mehreren Orten - hat in den letzten ca. 15 Jahren deutlich zugenommen. Wohnsitze und aktive Lebensgestaltung an mehreren Orten sind inzwischen in allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen verbreitet. Die Motive können beruflicher wie privater Art sein, oft sind sie eine Kombination davon. Nicht zuletzt wegen der Vielfalt der Phänomene fehlt allerdings eine genaue quantitative Erfassung, zumal auch andere Formen temporärer Lebensgestaltung an verschiedenen Orten zugenommen haben. Die amtliche Statistik der Wohnsitze wird den Phänomenen nicht gerecht.

Durch die Corona-Pandemie haben sich die Lebens- und Arbeitsverhältnisse vielfach grundlegend verändert: Zunahme des Homeoffice, „New Work“ als Verbindung von gelegentlicher Anwesenheit am bisherigen Arbeitsplatz und mobilen Arbeitsformen, veränderte Wohnstandortpräferenzen und ein Wandel des Mobilitätsverhaltens (insbesondere des Pendelns) sind Stichworte zu der Thematik. Es ist noch weithin unklar, wie sich dieser tiefgreifende Wandel auf Multilokalität auswirkt. Die wachsende Vertrautheit mit digitalen Tools wie Videokonferenzen und Plattformen könnte einerseits eine Zunahme der Multilokalität begünstigen. Das würde dann Auswirkungen auf die Arbeitsstätten (z. B. weniger Bedarf an Büroraum, mehr Räume für innerbetriebliche Interaktionen, z.B. Lounges) wie auch für die Gestaltung der Wohnhäuser (mehr Platz für das Homeoffice) haben. Andererseits ist aber auch ein Rückgang der Multilokalität vorstellbar, wenn Anwesenheit am (früheren) Arbeitsort aufgrund digitaler Arbeitsformen nicht mehr erforderlich ist. 

Das Netzwerktreffen hat das Ziel, erste evidenz-basierte Thesen zu den Auswirkungen von Corona auf Multilokalität zu diskutieren. Dazu sollen vor allem empirische (quantitative wie qualitative) Studien zu den Auswirkungen von Corona auf Multilokalität vorgestellt und diskutiert werden: Wie haben sich Lebens- und Arbeitsweisen bezogen auf Multilokalität seit dem Ausbruch der Pandemie verändert? Welche Trends der Wohn- und Arbeitsformen gibt es im Hinblick auf Multilokalität? Welche Chancen und Herausforderungen sind damit für die multilokal Lebenden verbunden? Was bedeuten die Auswirkungen von Corona auf die Multilokalität für die Raumplanung und Architektur (z. B. bezogen auf Flächen- und Energieverbrauch, Mobilitätsformen, Zentrumsentwicklungen, Freiräume)? Wie können Kommunen und Wohnungswirtschaft auf Multilokalität und ihren Wandel reagieren und den Wandel mitgestalten? Welche Beiträge können Unternehmen und weitere Akteure leisten?

Diese und weitere Fragestellungen können erörtert werden. Darüber hinaus sind alle Beiträge, die sich empirisch-analytisch, theoretisch-konzeptionell oder planerisch-gestaltend mit dem Wandel von Multilokalität durch und nach Corona befassen, willkommen!

Bitte senden Sie ihr Abstract (max. 200 Wörter plus Quellenangaben) bis zum 25. März 2024 unter Angabe ihrer Kontaktdaten (Name, Anschrift, E‐Mail‐Adresse etc.) an Lena Greinke (greinke@umwelt.uni-hannover.de). Für Rückfragen zur Tagung und zum Call stehen Ihnen Prof. Dr. Rainer Danielzyk (danielzyk@umwelt.uni-hannover.de) und Dr. Lena Greinke (greinke@umwelt.uni-hannover.de) zur Verfügung. Für die Tagung erheben wir eine Teilnahmegebühr von 30 € pro Person. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!

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