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Städte und Metropolen in Frankreich und Deutschland - vom Mehrwert vergleichender Forschung!

Titelbild "Forschungsbericht der ARL 22"Die von Evelyn Gustedt, Ulrike Grabski-Kieron und Christophe Demazière, Didier Paris herausgegebene und mittlerweile auf Englisch,  Französisch und Deutsch erschienenen Forschungsberichte der ARL (20-22) widmen sich vergleichend den Ausgangslagen und Entwicklungslinien von Städten und Städtesystemen in Deutschland und Frankreich. Mit Blick auf verschiedene Stadttypen und unterschiedliche Planungssysteme zeigen die nun auch auf Deutsch publizierten Beiträge des Forschungsberichtes 22 sozioökonomisch-demografische Hintergründe und politische Rahmenbedingungen des aktuellen Struktur- und Funktionswandels in beiden Ländern auf.

Gemeinsame wie auch divergente Perspektiven des urbanen Wandels und zukünftige Herausforderungen für die Raumordnung sowie Stadt- und Regionalentwicklung werden deutlich. Denn sowohl Frankreich als auch Deutschland stehen unter großem Druck, sich weiterzuentwickeln und an neue Formen der Urbanität anzupassen sowie alternative strategische Ansätze vor dem Hintergrund begrenzter öffentlicher Finanzen und der Notwendigkeit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zu entwerfen.

Die genannten Forschungsberichte haben zum Ziel, dieser Situation gerecht zu werden, indem sie in beiden Ländern den Kontext der nationalen städtischen Systeme berücksichtigen und aktuelle Themen, die für einen Vergleich bedeutsam sowie in beiden Ländern relevant sind, aufzugreifen. Der Fokus liegt somit auf Themen im Zusammenhang mit Metropolen, kleinen und mittelgroßen Städten sowie auf aktuellen Fragen zur Urbanität, Nachhaltigkeit, zu Smart Cities, Verkehr und Mobilität sowie zur Rolle der grenzüberschreitenden Stadtentwicklung.

Neben wissenschaftlichen und theoretischen Ansätzen berücksichtigen die Beiträge auch die praktische Planungsperspektive sowie methodologische Aspekte. Sie adressieren hauptsächlich drei relevante Faktoren: die Unterschiede zwischen den beiden institutionellen Systemen, die Entwicklungswege und historischen Konstanten sowie die Art und Weise, wie neuen Herausforderungen auf beiden Seiten der Grenze begegnet wird.

Der Mehrwert vergleichender und grenzüberschreitender Forschung liegt aus Sicht der ARL in einer gemeinsamen raum- und planungswissenschaftlichen Forschung begründet. Diese kann über die Raumbeobachtung hinaus zu wichtigen  Erkenntnisgewinnen und für die Praxis relevanten Ergebnissen beitragen.

Auch für die europäische Kohäsion kommt den Antworten auf die skizzierten Fragen eine Schlüsselfunktion zu. Im europäischen Kernraum bilden die in der Nachkriegszeit bis heute erreichten gemeinsamen bilateralen Verträge und Austauschbeziehungen zwischen Frankreich und Deutschland eine einzigartige Grundlage. Sie können genutzt werden, um nationale Raumentwicklungen und mit ihnen jene der Städte und Metropolen in Zukunft noch stärker als bisher zum Gegenstand bilateraler Kooperations-, Austausch- und Lernprozesse zu machen. Mit dem Erkenntnistransfer auf die europäische Ebene liegt hier eine Chance begründet, das politische Gewicht beider Staaten für die europäische Kohäsion und den territorialen Zusammenhalt zu stärken. 

Der auf Deutsch erschienene Forschungsbericht der ARL 22 "Städte und Metropolen in Frankreich und Deutschland" ist auf der ARL-Website Open Access zugänglich.

Die französischsprachige Fassung, den Forschungsbericht 21 "Villes et métropoles en France et en Allemagne"

Und die englischsprachige Fassung, der Forschungsbericht 20 "Cities and Metropolises in France and Germany"