Freiraumsicherung und -entwicklung in der räumlichen Planung
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Arbeitskreis „Freiraumsicherung und -entwicklung in der räumlichen Planung - Innovative Ansätze im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung von Siedlungs- und Verkehrsflächen“
Freiraumsicherung und -entwicklung ist ein grundlegendes Zukunftsthema und erfährt große Resonanz in Wissenschaft, Planung und Politik. Die SDGs nennen mit Ziel Nr. 15 die Notwendigkeit, terrestrische Ökosysteme zu schützen und nachhaltig zu nutzen, wiederherzustellen und zu fördern. Dieses Ziel ist für die nationale und regionale Ebene operationalisierbar zu machen. Auch gesellschaftlich spielt diese Thematik eine bedeutende Rolle. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des Arten- und Biodiversitätsverlustes wie auch der zunehmenden Inanspruchnahme und Belastung von Boden ist es zentrales Anliegen der Raumwissenschaften und Planungspraxis, Freiraumsicherung und -entwicklung in der gesamten räumlichen Planung viel stärker zu etablieren als bisher.
Das Thema Freiraumsicherung und -entwicklung wird durchaus kontrovers diskutiert, und eine fundierte Aufarbeitung flächenpolitischer Argumentationsmuster und zielführende Ansätze für konkrete Flächenspar- und Freiraumsicherungsinstrumente steht bislang noch aus.
Der Arbeitskreis wird einen Beitrag dazu leisten, das Thema in den Fokus der gesellschaftspolitischen Diskussion zu stellen und zur Entwicklung integrierter Flächenpolitiken beitragen. Dabei stehen u. A: folgende Fragen im Zentrum: Wie kann Freiraumsicherung und -entwicklung über formelle und informelle Planungsprozesse etabliert werden? Welche Akteure stehen bei einer künftigen Freiraumsicherung und -entwicklung im Fokus und auf welchen Mustern beruhen Flächennutzungsentscheidungen? Wo muss man über modifizierte oder neue Instrumente zur Umsetzung von Freiraumsicherung und -entwicklung nachdenken und was sind weiterführende Ansätze? Und welche Erfahrungen zur Freiraumsicherung und -entwicklung liegen im mitteleuropäischen Ausland vor und was kann davon gelernt werden?
Der Arbeitskreis wird geleitet von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Jacoby (Universität der Bundeswehr München), Walter Kufeld (Regierung von Oberbayern) und Prof. Dr. Hans-Jörg Domhardt (ehem. TU Kaiserslautern).
Freiraumwende – vom Freiraum her denken, planen und handeln

Fläche ist endlich! Wir verbrauchen täglich neue Flächen für Wohnen, Arbeiten, Verkehr, Industrie und Gewerbe, Energieerzeugung, Ressourcenabbau etc. pp. – all dieser Flächenverbrauch geht zulasten von bisher land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen und von (verbliebenen) Freiräumen. Aber der Begriff Freiraum ist hier durchaus irreführend, denn Freiräume verstanden als Grünräume sowie grüne und blaue Infrastrukturen sind elementar wichtig: Für das Klima (gegen Überwärmung, gegen Überflutung bei Starkregen, für den natürlichen Wasserhaushalt u. ä.), aber auch für die Gesundheit, zum Erhalt der Artenvielfalt und als Erholungs-, Sport- und Begegnungsräume.
Der ARL-AK Freiraumsicherung zu Gast bei der IBA´27 Stadtregion Stuttgart
Mit der Diskussionsveranstaltung „Land(wirt)schaft unter Druck – regionale und kommunale Strategien für den Freiraumschutz“ hat der ARL-AK „Freiraumsicherung und -entwicklung in der räumlichen Planung“ sein Thema im Rahmen der IBA´27 Stadtregion Stuttgart27 mit der interessierten Öffentlichkeit und Akteuren aus der Region und insbesondere der Stadt Fellbach erörtert. Inhaltlicher Rahmen war das Fellbacher IBA-Projekt „Agriculture meets Manufacturing – Gewerbe und urbane Landwirtschaft neu denken“, das sich mit zukunftsfähigen Bestandsentwicklungen im Gewerbe und der Rolle zeitgemäßer Landwirtschaft auseinandersetzt.
Treffen des Arbeitskreises "Freiraumsicherung und -entwicklung" in Essen
Der Arbeitskreis "Freiraumsicherung und -entwicklung" hat sich bei seiner fünften Sitzung am 22./23.11.2022 mit konkreten planerischen und konzeptionellen Zugängen zu dem Thema befasst. Eingeladen hatte Michael Bongartz, Leiter des Referats Staatliche Regionalplanung beim Regionalverband Ruhr und Mitglied des Arbeitskreises.
Im Kern der Diskussion standen strategische Ansätze für ein Freiraummanagement, das die Bedeutung von Mehrfachnutzungen und freiraumorientierter Innenentwicklung ebenso wiederspiegelt wie akteursspezifische kommunikative Ansätze. Dr. Fabian Dosch (BBSR) bereicherte die Diskussion und die weitere Arbeit des AK mit einem Impulsbeitrag zu aktuellen bundesweiten Aktivitäten der Raumbeobachtung zur Freiraumentwicklung und -sicherung.
Renaissance des Freiraums: das vierte Treffen des AK „Freiraumsicherung“
Am 16. und 17.5.2022 hat sich der AK „Freiraumsicherung und -entwicklung in der räumlichen Planung“ zu seiner vierten Sitzung in Mannheim getroffen, auf Einladung von Dr. Peinemann, Verband Region Rhein-Neckar. Neben inhaltlichen Diskussionen zu den Schwerpunkten und Beiträgen der AK-Mitglieder stand das Thema grüne/blaue Infrastrukturen vor allem im urbanen Kontext auf der Tagesordnung. Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim, stellte eindrücklich die Herausforderungen dar vor denen die Stadtentwicklung steht, wenn es darum geht, Freiraum zu schützen und in Wert zu setzen – für die Einwohner/-innen der dicht besiedelten Großstadt, im Zeichen des Klimawandels und seiner massiven Folgen für dicht besiedelte Räume. Der AK setzte sich außerdem intensiv mit Begriffsdefinitionen und -abgrenzungen auseinander, die Freiraumschutz, -sicherung und -entwicklung und ihre jeweils rechtlichen Implikationen betreffen. Das AK-Mitglied Frau Prof. Grotefels (Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster) beriet im Rahmen eines internen Workshops die Kolleginnen und Kollegen zu der Frage, welche rechtlichen Ansatzpunkte es für den Freiraumbegriff gibt und welchen Stellenwert er in einschlägigen Gesetzestexten hat und erreichen kann.
Flächensparen: Stellungnahme der ARL im Landtag NRW
Die Geschäftsstelle der ARL hat eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz am 4. Oktober 2021 im Landtag NRW erarbeitet, und bekräftigt hiermit das Thema „Flächensparen“ als zentralen planungspolitischen Ansatz.