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Innenstädte in Niedersachsen und Bremen: Hoher Handlungsbedarf, um flächendeckend einen attraktiven Nutzungsmix zu entwickeln

Zentrenstudie Niedersachsen & Bremen zur Deutschlandstudie Innenstadt 2024 veröffentlicht

Die aktuelle Zentrenstudie Niedersachsen & Bremen, durchgeführt von der CIMA Beratung + Management GmbH im Auftrag der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern sowie des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen e.V., beleuchtet die Lage der Innenstädte in der Region. Über 1.700 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der repräsentativen Befragung teil.

Innenstadt als wichtiger Anziehungspunkt

Die Studie zeigt, dass Innenstädte weiterhin eine zentrale Rolle spielen. „Die Innenstadt lebt und ist vielerorts ein Erfolgsmodell“, betont CIMA-Geschäftsführer Martin Kremming. Dennoch gibt es erheblichen Handlungsbedarf. Besonders Corona hat bestehende Strukturen verändert, und mit dem Auslaufen der Förderprogramme droht eine zunehmende Spaltung zwischen prosperierenden und kriselnden Städten.

Entwicklung der Besuchsfrequenzen

Seit 2022 verzeichnen Niedersachsen und Bremen Rückgänge bei den Innenstadtbesuchen. Positiv heben sich lediglich Oldenburg und Osnabrück ab. Bremen, Braunschweig und Hannover hingegen verlieren weiterhin Besucher. Auch die Prognosen für die zukünftige Besuchsfrequenz sind besorgniserregend: In allen Städten außer Osnabrück wird ein weiterer Rückgang erwartet.

Funktionen der Innenstadt

Shopping bleibt mit über 60 % der Befragten der Hauptgrund für einen Besuch, dicht gefolgt von Gastronomie und Freizeit. Während Oldenburg und Hannover als attraktive Shopping-Standorte punkten, hat in Bremen die Gastronomie den Einzelhandel als wichtigste Funktion abgelöst – ein Trend, der sich deutschlandweit zeigt. Bremen leidet zusätzlich unter Leerständen und starker Konkurrenz durch Einkaufszentren im Umland.

Hürden und Herausforderungen

Die Erreichbarkeit der Innenstädte ist das größte Hindernis. Hohe Parkgebühren und schlechte Parkplatzangebote wurden besonders kritisch bewertet. „Parken in der Nähe der Zentren ist den Menschen wichtig. Hier müssen Städte nachlegen“, fordert Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen. Gleichzeitig wird ein Ausbau des Radwegenetzes gefordert, um Mobilitätsalternativen attraktiver zu gestalten.

Maßnahmen für eine lebendige Zukunft

Als wichtigste Maßnahmen nennen die Befragten die Verbesserung des Stadtbildes und der Aufenthaltsqualität, insbesondere in Bremen und Hannover. Der Einzelhandel steht dabei vor regional unterschiedlichen Herausforderungen: Während Hannover innerhalb der Stadt als gut aufgestellt gilt, sieht die Region Hannover hier den größten Handlungsbedarf.

Die Ergebnisse verdeutlichen: Ohne gezielte Maßnahmen droht vielen Innenstädten ein Bedeutungsverlust. Investitionen in Erreichbarkeit, Stadtbild und eine stärkere Einbindung der Bevölkerung sind essenziell, um langfristig attraktive und lebendige Zentren zu sichern.

> Hier sind die Ergebnisse der Zentrenstudie abrufbar: Website der Niedersächsischen Industrie- und Handelskammer