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Räumliche Planung und Management für pandemie-resiliente Städte

Statue mit Maske

Call for Membership

Wir suchen engagierte und kompetente Interessentinnen und Interessenten für unseren neuen Arbeitskreis „Planung und Management für pandemie-resiliente Städte“.

Kontext und Hintergrund: Lernen aus der Pandemie

Unser Ziel ist, dass wir besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet sind – sei es durch die Gestaltung von städtischen Freiräumen, die Versorgung mit Gesundheitsinfrastrukturen oder das räumliche Management von Pandemien in akuten Situationen. 

Für eine breite interdisziplinäre Behandlung ist die ARL am Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness: One Health, One Future” beteiligt, das sich zum Ziel gesetzt hat, insbesondere aus der Covid-19-Pandemie für zukünftige Pandemien zu lernen. In diesem Lab wird exzellente inter- und transdisziplinäre Forschung aus 41 Leibniz-Instituten miteinander verknüpft. Das übergeordnete Ziel besteht in der Bündelung der Forschungsarbeiten aus einem breiten Spektrum an Fachgebieten (u.a. Virologie, Infektionsbiologie, Resilienzforschung, Wirtschafts- und Raumwissenschaften) zur Vorbereitung, Prävention und Reaktion auf künftige Pandemien. Das erworbene Wissen soll in Form evidenzbasierter Handlungsempfehlungen politischen Verantwortlichen zur Verfügung gestellt werden.

Um in diesem Kontext raumbezogenes Synthesewissen und planungsbezogene Handlungsempfehlungen für Stadtplanung und Pandemiemanagement zu erarbeiten, soll ein zweijähriger bundesweiter Arbeitskreis unter der Leitung von Prof. Dr. Heike Köckler (Mitglied der ARL und Hochschule für Gesundheit, Bochum) eingerichtet werden.
Die Krisenfestigkeit in pandemischen und anderen Notlagen sowie der vorsorgende Gesundheitsschutz sind bedeutsame Themen für eine nachhaltige und transformative Raumentwicklung. Dabei ist es wichtig, aus den umfangreichen internationalen Erfahrungen der Covid-19- Pandemie Schlussfolgerungen für zukünftige Planungen zu ziehen und diese zu kommunizieren. Dabei spielen auch räumliche Ungleichheiten eine wichtige Rolle für eine gesundheitsbezogene und sozialgerechte Raumentwicklung, da die Effekte von Pandemien für einzelne gesellschaftliche Gruppen, in Teilräumen verschieden ausgeprägt sind. Zudem waren Zugänglich- und Nutzbarkeit von wohnortnahen grünen Freiräumen bedeutsam für den Alltag von Stadtwohner:innen während der Covid-19-Pandemie.

Der Whole of Risk Approach (SENDAI Framework UN) und Aktivitäten der WHO zu „Health Emergency Preparedness in Cities“ sind konzeptionell ebenso rahmend wie Konzepte von Environmental Justice und soziale Determinanten von Gesundheit.

Inhaltliche Ziele und Produkte

Pandemie-Resilienz urbaner Räume und nationaler Gesundheitssysteme bedingen sich wechselseitig: Um zukünftigen Pandemien zu begegnen, soll in dem Arbeitskreis raumbezogenes Wissen zusammengeführt, mit Erkenntnissen des Leibniz Labs Pandemic Preparedeness reflektiert und für die Planungspraxis operationalisiert und anwendbar gemacht werden. Wichtige Bausteine sind dabei:

  • Wissenssynthese zu gesunden Lebensbedingungen aus pandemischer Perspektive, räumlichem Risikomanagement und den Determinanten der Übertragung (respiratorischer) Pathogene. 
  • Hierzu werden nationale sowie internationale Quellen wie fachwissenschaftliche Artikel ebenso wie graue Literatur (Leitfäden, Arbeitshilfen) und (quasi)rechtliche Grundlagen (kommunale Verordnungen, planungsrechtliche Vorgaben, DIN/ISO-Normen) bezogen auf den deutschen Kontext ausgewertet. Die Auswertung wird durch eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in im Leibniz Labs Pandemic Preparedeness umgesetzt. Der Arbeitskreis begleitet diese Analyse fachlich.
  • Ableitung von Handlungswissen für die Stadt- und Freiraumplanung (unter Berücksichtigung überörtlicher Vorgaben und Steuerungsinstrumente) sowie für eine integrierte Stadtentwicklung: Dabei sollen evidenzbasierte Strategien, Instrumente und Umsetzungshinweise identifiziert bzw. entwickelt und eine Überführung in bestehende Regelsysteme der räumlichen Planung und Entwicklung fachlich unterstützt werden.
  • Ansätze des Pandemiemanagements für akute Situationen sollen in Planspielen entwickelt und im deutschen Kontext erprobt werden.

Die Ergebnisse des Arbeitskreises sollen mit weiteren Projektpartnern aus dem Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness“, insbesondere dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, zu einem Praxisleitfaden zusammengeführt werden. Dieser soll anschließend über das Netzwerk und die Wissenschaftskommunikation der ARL in die Raumentwicklungspraxis kommuniziert und verbreitet werden.

Darüber hinaus werden weitere Produkte, wie Workshops und Transferveranstaltung, Aufsätze in Fachzeitschriften und/oder die Herausgabe einer Special Issue innerhalb des Arbeitskreises sowie mit Projektpartnern angestrebt.

Organisation

Der ARL-Arbeitskreis hat eine Laufzeit von maximal zwei Jahren und trifft sich in der Regel zwei Mal im Jahr in Präsenz sowie im Rahmen kürzerer Onlinemeetings nach Bedarf. Er soll maximal 12 Mitglieder umfassen. Die Mitglieder leisten Beiträge zum Gesamtergebnis des AK und tragen zu einer allgemeinverständlichen Kommunikation der Ergebnisse bei.
Zudem wird der Austausch mit Akteuren relevanter Projekte im In- und Ausland vorgesehen. Hierzu gehören insbesondere der Internationale Arbeitskreis der ARL „Urban Planning for Health Equity“ sowie das Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness“. Dazu besteht zudem die Möglichkeit, Gäste zu Vorträgen einzuladen und/oder Kolloquien zu veranstalten. Auf diese Weise können gute, auch internationale, Beispiele punktuell im Laufe des AK einbezogen werden. 
Reisekosten für die AK-Treffen werden seitens der ARL erstattet. Die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises wird voraussichtlich im Januar 2025 in Bochum stattfinden. Die Leitung des Arbeitskreises übernimmt Prof. Dr. Heike Köckler (Hochschule für Gesundheit, Bochum).

Bewerbung

Dieser „Call for Membership“ richtet sich an Fachleute verschiedener Disziplinen (z.B. Public Health, Gesundheitswissenschaften, (Medizin-)Geographie, Raumplanung, Soziologie), die über fundiertes Fachwissen zum raumbezogenen Umgang mit Pandemien verfügen und daran interessiert sind, aktiv zu den oben genannten Zielen und Produkten dieser Arbeitsgruppe beizutragen. Bewerbungen sowohl aus Wissenschaft als auch Praxis, aller Erfahrungsstufen, jeden Geschlechts und Alters sind willkommen.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen und Interesse an einer Mitarbeit im Arbeitskreis haben, senden Sie uns bitte bis zum
15.11.2024

Ihre schriftliche Bewerbung per E-Mail zu. Diese beinhaltet:

  • eine kurze Skizze (500–800 Wörter) Ihrer inhaltlichen Bearbeitungsvorstellungen, die den Zusammenhang zu den Zielsetzungen und möglichen Arbeitsschwerpunkten des AK aufzeigt,
  • einen kurzen Lebenslauf sowie
  • max. fünf in diesem Zusammenhang relevante Publikationen (PDF) oder Berichte über bzw. Links zu angewandten Projekten, an denen Sie maßgeblich beteiligt waren.

Bitte senden Sie Ihre Unterlagen an Vanessa Mena (ARL): vanessa.mena@arl-net.de

Für weitere Fragen steht Ihnen Prof. Dr. Heike Köckler (heike.koeckler@hs-gesundheit.de) als zukünftige Leiterin des Arbeitskreises und Dr.-Ing. Martin Sondermann (Tel.: +49 511 34842-23; Mail: martin.sondermann@arl-net.de) als zuständiger wissenschaftlicher Referent in der ARL-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.