Call for Membership der ARL zu "Transit Oriented Development in der Bestandsentwicklung"
Wir suchen engagierte und kompetente Interessierte für einen neuen Arbeitskreis der ARL zum Thema „Transit Oriented Development in der Bestandsentwicklung“.
Transit Oriented Development (TOD) ist eine raumbezogene Entwicklungsstrategie, die sich regionalplanerisch und städtebaulich auf Stadtquartiere entlang hochwertiger, i. d. R. schienengebundener Verkehrsinfrastruktur fokussiert. Die Stadtquartiere selbst sind dabei kompakt gehalten und entsprechen Leitbildern wie der „Stadt der kurzen Wege“ oder auch der „15-Minuten-Stadt“. Innergemeindliche Ausprägungen von Zentrale-Orte-Funktionen sowie Mobilitäts- und Erreichbarkeitsaspekte werden von vornherein zusammen gedacht. Zudem rückt dieses Leitbild Bahnhöfe und Haltepunkte als regionalpolitische Knotenpunkte und Fokusorte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung in den Mittelpunkt.
Ziel des Arbeitskreises ist es, neben relevanten gesellschaftlichen Aspekten, Schnittstellen zwischen den raumplanerischen (Teil-)Disziplinen zu definieren: Mit welchen Instrumenten müssen verkehrs-, stadt-, regional- und freiraumplanerische Aufgaben aus einer kommunalen Perspektive verbunden werden? Es geht um eine Mehrebenen-Governance, die sich räumlich auf (mehrere) Bahnhofsviertel (zugleich) fokussiert. Nur aus der kommunalen Perspektive heraus und unter Beteiligung und Mitnahme der Anwohnerschaft entsteht die „alltägliche Zwanglosigkeit“, das Bahnhofsviertel zu einem Anker-Ort für eine suburbane oder ländliche Gemeinde zu machen – unabhängig vom jeweiligen territorialen Status als Dorf, Kleinstadt oder flächengroßer Gemeinde mit vielen Ortsteilen (und oft sogar mehreren Bahnhöfen/Haltepunkten). Doch räumlich und im Sinne der Transformationsherausforderung Klimaanpassung ist eine regionale Perspektive notwendig, um über den Modus der einzelfallbezogenen Stadterneuerung hinauszukommen. Planungs- und Finanzierungsaspekte müssen Teil einer solchen Governance sein. So wäre es z. B. denkbar, städtebauliche und infrastrukturelle Förderlogiken so zu kombinieren, dass es für eine klein- oder mittelstädtische Kommunalverwaltung handhabbar ist. Das kann sich an das Instrumentarium des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts anlehnen, aber auch in anderen Strukturen der kommunalen Familie (Kommune, interkommunaler Zusammenhang, Landkreis) stattfinden.
Zielgruppen / Output
Im AK sollen Akteure aus Planungspraxis, Wirtschaft, Planungsbüros gemeinsam mit Wissenschaftler:innen den Ansatz der TOD mit einem Fokus auf seinen transformativen Charakter diskutieren. Die Einbindung von Personen aus der Praxis ist zentrales Merkmal der Wissensproduktion. Mögliche Formate des Wissenstransfers umfassen Positionspapiere, Dialogveranstaltungen und andere Transferformate. Ziel ist, dass der Dialog mit ausgewählten Akteuren aus Politik, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Ausbildungsstätten oder Zivilgesellschaft gesucht wird.
Ein ARL-Arbeitskreis hat eine Laufzeit von maximal drei Jahren und trifft sich in der Regel zwei Mal im Jahr. Er soll maximal 12 Mitglieder umfassen.
Zudem ist der Austausch mit weiteren Akteuren relevanter Projekte im In- und Ausland vorgesehen. Dazu besteht die Möglichkeit, diese zu Vorträgen einzuladen und/oder Kolloquien zu veranstalten. Auf diese Weise können weitere gute Beispiele und Modellkommunen punktuell im Laufe des AK einbezogen werden.
Reisekosten für die AK-Treffen werden seitens der ARL erstattet. Die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises soll am 28. / 29. November 2024 in Hannover stattfinden.
Die Leitung des Arbeitskreises übernehmen Dr. Arvid Krüger (Universität Kassel) und Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop (ILS und TU Dortmund).
Wenn Sie sich angesprochen fühlen und Interesse an einer Mitarbeit im Arbeitskreis haben, haben Sie die Möglichkeit sich bis zum 9. Oktober 2024 zu bewerben.
Alle Infos zum Call und zur Bewerbung finden Sie hier (PDF).
Für Fragen stehen Ihnen die beiden Leiter Avid Krüger (arvid.krueger@asl.uni-kassel.de) und Stefan Siedentop (stefan.siedentop@tu-dortmund.de) sowie Martina Hülz (martina.huelz@arl-net.de) als Ansprechpartnerin und zuständige wiss. Referentin in der ARL-Geschäftsstelle gerne zur Verfügung.