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(Wie) kann Teilhabe an Wissenschaft den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken? ARL erforscht Wissenstransfer im FGZ

Die Frage nach dem „gesellschaftlichen Zusammenhalt“ und was ihn fördert oder auch unterminiert ist schon seit einiger Zeit Gegenstand politischer und gesellschaftlicher Debatten. Durch die COVID-19-Pandemie ist er für viele (wieder) greifbarer geworden. Rücksichtnahme und Unterstützung in der Familie, in der Nachbarschaft und in der Öffentlichkeit haben spürbar zugenommen. Andererseits wird deutlich, dass Faktoren wie Wohnort, Mobilitätsverhalten und die gewohnte Nutzung öffentlicher Infrastruktur großen Einfluss darauf haben, wie stark Menschen von der Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung betroffen sind. Was ist gesellschaftlicher Zusammenhalt überhaupt? Und wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt – generell und in der Krise?

Diesen Fragen widmet sich seit dem 1. Juni 2020 das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). Es vereint elf Teilinstitute aus dem gesamten Bundesgebiet, die in interdisziplinärer Zusammenarbeit die theoretischen Grundlagen, empirischen Quellen, sozialen und politischen Auswirkungen sowie die historischen und regionalen Varianten gesellschaftlichen Zusammenhalts gemeinsam untersuchen. Zugleich realisiert das FGZ zahlreiche Transfervorhaben, um Fragestellungen und Wissensbestände aus Politik und Gesellschaft zu gesellschaftlichem Zusammenhalt aufzugreifen, die FGZ-Forschungsergebnisse zurückzuspielen und so in einen aktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis einzutreten.

Im Teilinstitut Hannover beteiligt sich die ARL als Kooperationspartner der Leibniz Universität Hannover und Mitglied im Forschungszentrum „TRUST Räumliche Transformation – Zukunft für Stadt und Land“ an der Erforschung räumlicher Faktoren des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die Arbeitsgruppe sieht in räumlichen Varianzen eine erklärende Variable für Prozesse des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Im Zentrum der Untersuchungen stehen vor allem Akteure und Akteurinnen, die in spezifischen Situationen Verantwortung für „ihren“ Raum und die Zivilgesellschaft übernehmen.

Bei dem von der ARL konzipierten Projekt handelt es sich um ein Transferforschungsprojekt, das empirisch gesicherte Erkenntnisse dazu gewinnen wird, wie durch Wissenstransfer gesellschaftlicher Zusammenhalt gefördert werden kann. Unter dem Titel „Transfer erforschen – Transfer gestalten: Evidenzbasierter Wissenstransfer als Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“ untersucht das Projekt zunächst Formate, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und Wirkungen des Wissenstransfers, um im zweiten Schritt evidenzbasierte Impulse zur Gestaltung von partizipativen und transferorientierten Forschungsprojekten im FGZ und darüber hinaus zu geben.

Das FGZ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und hat zunächst eine Laufzeit von vier Jahren. Es wird von den Standorten Bremen, Frankfurt am Main und Leipzig koordiniert.

 

•    Pressemitteilung des BMBF zum Start des Forschungsinstituts
•    Website des FGZ
•    FGZ-Twitter-Account