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Mobilitätswende von Beyern bis Binz: von technologischen Ansätzen zu integrierten Lösungen

Frühjahrstagung 2019 der LAG Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern

Wie kommen wir von technologisch ausgerichteten Maßnahmen der Verkehrswende zur integrierten Mobilitätswende?

Dieser Frage gingen die TeilnehmerInnen der Frühjahrstagung der LAG Berlin/ Brandenburg/ Mecklenburg-Vorpommern am 22. März 2019 in Greifswald nach.

Im Fokus standen das Erfordernis einer Mobilitätswende und derzeitige Trends sowie die besonderen Herausforderungen und Lösungsansätze für Mobilität in ländlichen Räumen. Die Treiber der Mobilitätswende sind vielfältig. Klimawandel sowie die Endlichkeit fossiler Rohstoffe erfordern, Mobilitätsangebote und deren Nutzung neu zu denken. In städtischen und ländlichen Regionen bestehen unterschiedliche Anforderungen an Verkehr und Mobilität. So stellen in einigen ländlichen Regionen die Unterauslastung und fehlende Wirtschaftlichkeit den ÖPNV vor Herausforderungen.

Hingegen stoßen ÖPNV-Angebote in Ballungsräumen an ihre Belastungsgrenzen. Darüber hinaus gilt es, Fragen nach Lärmschutz, Luftverschmutzung, Flächeninanspruchnahme für das Fahren und Parken sowie Zersiedelungseffekte durch Automobilität zu betrachten. Im Zuge einer Mobilitätswende sehen bisherige konzeptionelle Ansätze vor, auf das „Vermeiden, Verlagern und Verbessern“ von Mobilität zu setzen, über digitale und vernetzte Angebote Mobilitätsbedarfe zu verändern oder Elektromobilität als eine Alternative zur fossil-betriebener Mobilität zu fördern.

Die Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen und Ansätzen für eine Mobilitätswende stand im Zentrum der Frühjahrstagung 2019 der LAG Berlin/ Brandenburg/ Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 30 TeilnehmerInnen der Tagung wurde am 22. März 2019 an der Universität Greifswald diskutiert. Fünf Inputreferate beleuchteten unterschiedliche Fragestellungen und Perspektiven auf die Mobilitätswende.

Prof. Dr. Daniel Schiller (Universität Greifswald) betrachtete die räumlichen Aspekte der Mobilitätswende aus einer sozio-technischen Perspektive. In seinem Vortrag ging er auf die Transformation des sozio-technischen Systems „Mobilität“ ein und stellte die Frage, wie der Umbruch eines komplexen Systems erfolgen kann und in Folge alternative Mobilitätspfade beschritten werden können? Im Impuls von Anne Klein Hitpaß (Agora Verkehrswende) wurde auf die Bedeutung der Verkehrswende für die Erreichung der Klimaziele von Paris abgestellt.

Das Zusammenspiel einer Energiewende im Verkehr und einer Mobilitätswende führten zu einer Verkehrswende und somit dem Erreichen der Klimaziele bis zum Jahr 2030. An welchen Stellen Innovationen in der Mobilität bereits erfolgen und welche verkehrs- und rechtsfachlichen Herausforderungen am Beispiel App-basierter Fahrdienste damit einhergehen, beschrieb Dr. Axel Stein (KCW GmbH) in seinem Vortrag.

Clemens Weiss (KOMOB) ging auf Mobilitätsangebote im ländlichen Raum ein. Ruf-Busse oder on-demand Angebote bieten Ansätze, um Mobilität in ländlichen Räumen zu diversifizieren.

Auch Silvia Hennig (Neuland 21) setzte sich in ihren Input mit Bedingungen für einen Mobilitätswende in ländlichen Räumen auseinander, vor allem hob sie die raumplanerische Rahmensetzung durch den Landesentwicklungsplan Brandenburg hervor.

Die Lenkungsgruppe und Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft danken den ReferentInnen und TeilnehmerInnen der Tagung für ihre engagierte Beteiligung und angeregten Diskussionen. Ein weiterer Dank gilt der Universität Greifswald, insbesondere Waldemar Okon und Prof. Dr. Daniel Schiller für die gute Unterstützung bei der Vorbereitung der Tagung.

Text: Julia Diringer und Christian Strauß

Vorträge als PDF zum Download