Zwischen NIMBY, heißem Wind und Kannibalismus – eine neue Bedeutung der räumlichen Planung?!
Bericht über die Herbsttagung 2017 der LAG Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern
Text: Christian Strauß
Spätestens seit den Protesten um das Projekt „Stuttgart 21“ erfährt räumliche Planung in Deutschland eine Repolitisierung. Bürgerinnen und Bürger sind wieder verstärkt interessiert, an der Planung großer Projekte und weitreichender Visionen, aber auch konkreter Maßnahmen mitzuwirken.
Vor diesem Hintergrund beleuchtete die Landesarbeitsgemeinschaft auf der Herbsttagung 2017 die Repolitisierung von Planung. Die Tagung fand am 14. November 2017 im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur statt. Auf der Tagung wurden insbesondere drei Fragen diskutiert: Welchen Beitrag leistet räumliche Planung zur Konkretisierung von Visionen? Welche neue Governane-Formen kommen zur Anwendung, um räumliche Planung gemeinsam mit den Stakeholdern vor Ort als politischen Prozess zu gestalten? Und welche Instrumente neben der formellen Planung werden hierfür genutzt? Die Fragen konnten in Vorträgen und Diskussionsrunden gemeinsam werden. Im Ergebnis zeigte sich, dass eine einfache Aussage, ob mehr oder weniger Planung erforderlich sei, nicht möglich ist. Vielmehr ist eine Differenzierung je nach Aufgabenstellung erforderlich. Hilfreich sind dabei Governance-Ansätze, die ein neues Wissensmanagement integrieren und dabei Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis erzielen.
Lenkungsgruppe und Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft danken herzlich den ReferentInnen und TeilnehmerInnen der Tagung für ihre engagierte Beteiligung. Ein weiterer Dank gilt dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur für die Zusammenarbeit, insbesondere Herrn Dr. Peter Gullo.
Im Rahmen der anschließenden Mitgliederversammlung fand die Verabschiedung der bisherigen Lenkungsgruppe statt, die nach vier Jahren turnusgemäß nicht mehr zur Wiederwahl antreten konnte. Ein großer Dank von Seiten der Mitglieder der LAG geht daher an apl. Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith, Markus Hennen und Dr. Beate Hollbach-Grömig für ihr umfangreiches Engagement. Als neue Lenkungsgruppe für den Zeitraum 2018 bis 2019 schlugen die LAG-Mitglieder auf der Versammlung einstimmig Dr.-Ing. Christian Strauß, Dr.-Ing. Jens Hoffmann und V-Prof. Dr. Antje Matern dem Präsidium der ARL vor.
- Programm
- Begrüßung und Einführung
apl. Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V./ Universität Potsdam - Innovative Partizipationsprozesse: Formen, Möglichkeiten und Grenzen
Dr. Stephanie Bock, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) - Zuwanderung und Integration im Schrumpfungskontext als kommunale Chance und Herausforderung. Das Beispiel Altena (Westf.)
Prof. Dr. Henning Nuissl, Humboldt-Universität zu Berlin - Im Plan oder ohne Plan? Thesen zum Stand der räumlichen Planung
apl. Prof. Dr.-Ing. Thomas Weith, Dr.-Ing Christian Strauß, Landesarbeitsgemeinschaft Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern