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Call for Papers "25 Jahre: Jahrbuch Stadterneuerung – Bilanz und Ausblick"

HINTERGRUND DER TAGUNG

Das Fachgebiet Stadterneuerung und Stadtumbau am Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung der Universität Kassel veranstaltet in Kooperation mit dem Arbeitskreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen am 02./03.07.2015 in Kassel seine jährliche Stadterneuerungstagung zum Thema „25 Jahre: Jahrbuch Stadterneuerung – Bilanz und Ausblick“. Dafür werden interessante Beiträge gesucht, die auf der Tagung vorgestellt und anschließend im einem Jubiläumsband zum Jahrbuch Stadterneuerung veröffentlicht werden, das seit 1990/1991 regelmäßig vom Arbeitskreis Stadterneuerung herausgegeben wird. 

ADRESSATEN / ART DER BEITRÄGE

Der Arbeitskreis Stadterneuerung sucht wissenschaftlich fundierte Beiträge zu den nachstehenden Themenfeldern. Der Untersuchungsgegenstand sollte geeignet sein, die Problemwahrnehmung zu schärfen, die Fachdebatte anzuregen und Beiträge zur Weiterentwicklung der Praxis zu leisten. Der Arbeitskreis Stadterneuerung versteht Stadterneuerung umfassend als die Gesamtheit der grundstücksübergreifenden Strategien zum Umgang mit Bestandsstrukturen in Städten und Dörfern.

Im Rahmen der Tagung soll das Thema in einem Vortrag von etwa 20 Minuten Dauer vorgestellt werden. Anschließend bietet sich die Möglichkeit, die vorgestellte Arbeit kurz zu diskutieren. Die Beiträge sollen dazu geeignet sein, anschließend im Jahrbuch Stadterneuerung veröffentlicht zu werden. Die Konferenz- und Buchsprache ist Deutsch.

Bitte senden Sie uns ggf. Ihr Abstract von ca. 2.000-3.000 Zeichen mit Angaben zu Ihrer Person bis zum 15.04.2015 an altrock@asl.uni-kassel.de. Die Auswahl der Vortragenden für die Tagung findet voraussichtlich bis zum 30.04.2015 statt.

THEMATISCHER FOKUS

Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung fand sich mit dem Arbeitskreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen eine Gruppe von Fachleuten zusammen, die durch die Herausgabe eines „Jahrbuchs Stadterneuerung“ zu einer Institutionalisierung der fachlichen Debatte über Stadterneuerung beitragen wollten. Dabei bezogen sie sich auf ein zwar nicht mehr junges, aber erst wenige Jahre zuvor leitbildhaft konsolidiertes Feld der Stadtentwicklung. Mit der Herausbildung der „behutsamen Stadterneuerung“ hatte sich nach längeren Auseinandersetzungen in den 1980er Jahren in der alten Bundesrepublik ein Ansatz weitgehend durchgesetzt, der sowohl die städtebauliche-architektonische Substanz als auch die vorhandenen Nutzungen und Bewohner/innen besonders respektiert. Er verkörpert damit einen wesentlichen Ausdruck einer Wende in der Stadtplanung dar, bei der das rationale Planungsmodell durch ein eher kommunikatives ersetzt oder zumindest ergänzt, das Gott-Vater-Modell von Planung stark in Frage gestellt sowie die städtebaulich-architektonischen Leitbilder der „Moderne“ durch Prinzipien einer „Nachmoderne“ ersetzt wurden.

Obwohl dieses Modell auf die damals „neuen Bundesländer“ übertragen wurde, musste es sich schnell in einem völlig neuen Umfeld bewähren. Das Jahrbuch Stadterneuerung begleitete diese Entwicklung, die Zug um Zug mit einer – sich schon seit den späten 1980er Jahren und der damals beginnenden Großsiedlungserneuerung abzeichnenden – Erweiterung der Handlungsfelder der Stadterneuerung einherging. Zwar war die umfassende Auseinandersetzung mit dem städtebaulichen Denkmalschutz in den Städten der ehemaligen DDR noch ansatzweise mit dem Behutsamkeitspostulat zu erfassen. Bei der Nachbesserung von ostdeutschen Großwohnsiedlungen in den 1990er Jahren und der – durch den schieren Umfang der Erneuerungsaufgaben vielleicht unvermeidbaren – Stärkung der Rolle des privaten Kapitals deuteten sich jedoch bereits deutliche Grenzen und Infragestellungen der Leistungsfähigkeit des damit verbundenen Instrumentariums an. Vielfältige neue Kulissen, Strategien und Programme schlossen sich an, und das Spannungsfeld von der „sozialen Stadterneuerung“ bis zum wieder stärker auf Rückbau setzenden „Stadtumbau“ sowie die Frage nach dem Verhältnis zwischen staatlichen, unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren und ihrer Rolle im Erneuerungsprozess bewegt die Stadterneuerung in Forschung und Praxis bis heute.

Das Jahrbuch Stadterneuerung erschien dann zum ersten Mal mit dem Jahreszusatz „1990/1991“. Schnell konnte es sich als tatsächlich jährlich erscheinender Sammelband mit festen Rubriken und einem wechselnden Schwerpunkt etablieren. Während begriffliche Klärungen sowie theoretische und geschichtliche Beiträge zur Stadterneuerung sowie wissenschaftlich reflektierte Praxisberichten zunächst wesentliche Säulen bildeten, wurden ab der zweiten Hälfte der 1990er Jahre über die Schwerpunkte zunächst wichtige Handlungsfelder der Stadterneuerung in den Fokus genommen. Der Umfang der Bände nahm stetig zu, so dass der jeweilige Band schließlich meist mehr als 20 Beiträge aus unterschiedlichen Richtungen versammelte. Nach einigen Jahren war die Bandbreite der Beiträge stark angewachsen, so dass die Jahrbücher mit einem umfangreichen Verzeichnisapparat ausgestattet wurden und eine schnelle Recherche zu Autor/inn/en, behandelten Orten und Themen ermöglichen. Seit 2008 wird das Jahrbuch durch eine Tagung vorbereitet, die sich dem jeweiligen Schwerpunktthema zuwendet. Gegen Ende der 2000er Jahre lösten allmählich grundsätzliche Fragen der Stadterneuerung die Handlungsfelder als Schwerpunktthema ab.

Auf diese Weise war das Jahrbuch in unterschiedlicher Ausprägung Forum, Spiegel und Zeitzeuge der vielschichtigen Entwicklung eines stadtentwicklungspolitischen Handlungsfelds, das angesichts der Herausforderungen der ökologischen Nachhaltigkeit und sozialräumlicher Ungleichheit sowie der Renaissance unserer Städte mehr denn je im Zentrum einer fachpolitischen Auseinandersetzung steht. Die Tagung möchte die parallele Entwicklung des Handlungsfelds Stadterneuerung im vereinigten Deutschland und des Jahrbuchs Stadterneuerung in den vergangenen 25 Jahren in den Mittelpunkt stellen, um einerseits Bilanz zu ziehen und andererseits die Perspektiven der Stadterneuerung – in den nächsten 25 Jahren - zu beleuchten. Dabei sind sowohl langjährige Begleiter/innen der Entwicklung als auch junge Forscherinnern und Forscher gefragt, die die vergangenen 25 Jahre retrospektiv analysieren und interpretieren.

KONTAKT

Adresse für die Einreichung der Themenskizzen - gerne auch in elektronischer Form:

Universität Kassel
Fachgebiet Stadterneuerung•Stadtumbau
- Stadterneuerungstagung 2015 -
Gottschalkstr. 22
34109 Kassel
Email: altrock@asl.uni-kassel.de

Ansprechpartner für Rückfragen
Prof. Dr. Uwe Altrock
Tel. 0561/804-2371, altrock@asl.uni-kassel.de
Gerhard Kienast
Tel. 0561/804-2413, kienast@asl.uni-kassel.de
Christiane Rhede-Bauers
Tel. 0561/804-7208, christiane.rhede-bauers@asl.uni-kassel.de

Weitere Informationen zum Jahrbuch Stadterneuerung und den Vorgängertagungen, die als Anhaltspunkte für den Ablauf der Vorbereitung dienen können, finden Sie hier