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Geschlechteraspekte im Blick der raumbezogenen Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung – Teilvorhaben ARL (Konzeptphase)

Leitung:
Tanja Mölders

Verbundvorhaben zur strukturellen Förderung der systematischen Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in der Forschung an der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)

Das Verbundforschungsprojekt GiB*Raum nutzt die Erkenntnisse genderorientierter Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung, um ein Strukturkonzept zur Integration von Geschlechteraspekten in die Arbeits- und Forschungspraxis der beiden Verbundpartner ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) zu entwickeln. Die Relevanz von Geschlechterperspektiven wird in der raumbezogenen Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung zwar zunehmend erkannt, eine strukturelle Integration dieser Perspektiven findet jedoch noch immer wenig Berücksichtigung. Dabei können Geschlechterperspektiven als „Eye-Opener“ dienen, um Ungleichheitsverhältnisse und Marginalisierungen, bspw. zwischen Akteuren, in (räumlichen) Strukturen und Prozessen sowie in Bezug auf Wissensformen – aufzudecken und so Macht- und Herrschaftsverhältnisse in räumlichen Transformationsprozessen sichtbar machen. Entsprechend ist das Projektziel die Entwicklung, Umsetzung und Verankerung struktureller Maßnahmen zur systematischen Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in aktuelle und insbesondere zukünftige Forschungsvorhaben an der ARL. Durch die Verbundkooperation werden darüber hinaus Grundlagen geschaffen, um in der Umsetzungsphase die Vernetzung und den Wissenstransfer zur Integration von Geschlechteraspekten in andere Forschungseinrichtungen (der Leibniz-Gemeinschaft) zu befördern.

Dem Projekt liegt ein in der geschlechterorientierten Nachhaltigkeitsforschung etabliertes Verständnis von Geschlecht als Gegenstand sowie als Analysekategorie der Forschung zugrunde, das vier analytische Zugänge umfasst: Geschlecht als Differenz-, Struktur-, Prozess- sowie als epistemologische Kategorie. Das Vorgehen zur Wissensgewinnung und zur Konzeptentwicklung ist in drei Phasen organisiert (siehe Abbildung), in denen folgende Leitfragen beantwortet werden:

  1. Phase I „Systemwissen – Bestand erheben“:  Wie werden Geschlechteraspekte in der aktuellen Forschung der ARL berücksichtigt?
    Als Ergebnis wird eine systematische Darstellung zur Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in aktuellen Arbeiten und Forschungsvorhaben der ARL erarbeitet.
  2. Phase II „Zielwissen – Potentiale eruieren“: Welche inhaltlichen und strukturellen Ziele sollen für und durch die Entwicklung einer geschlechtersensiblen Forschung in der ARL erreicht werden?
    Ergebnis ist die Entwicklung eines Leitbilds für eine geschlechtersensible Forschung in der raumbezogenen Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung der ARL.
  3. Phase III „Transformationswissen – Umsetzungsmöglichkeiten ermitteln“: Wie können geschlechterbezogene Aspekte zukünftig im gesamten Forschungsprozess der ARL sowohl inhaltlich als auch strukturell systematisch Berücksichtigung finden?
    Ergebnis ist die Entwicklung eines Strukturkonzepts, das konkrete inhaltliche und strukturelle Maßnahmen sowie Instrumente für die Umsetzungsphase (inklusive Projektskizze) enthält.

Neben der Arbeit im Verbund wird an der ARL eine Arbeitsgruppe (AG) aus dem Projekt-Team, Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle sowie aus dem Netzwerk gebildet, die für die Relevanz der Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in der Forschung der ARL sensibilisiert und einen Dialogprozess zur Entwicklung des Leitbilds sowie des Strukturkonzepts an der Institution initiiert, an dem sich alle Mitarbeiter*innen beteiligen können.

Die Konzeptphase des Forschungsprojektes Gib*Raum ARL wird für die Laufzeit von 7 Monaten (Juli 2022 bis Januar 2023) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.