Skip to main content

Jahrhundertaufgaben – Blockade oder Entwicklung von Räumen durch aufgelassene Flächen

Leitung:
Markus Hennen
Dep. Administrator:
Andreas Heinrich

Thematik

Jahrhundertaufgaben beziehen sich insbesondere auf riesige Militärbrachen. So hatte beispielsweise das heutige Bundesland Brandenburg bis zur politischen Wende 1989 den höchsten Anteil an Militärflächen. Rund 8% der Landesfläche waren bis dahin ausschließlich von bewaffneten Organen genutzt. Seither ist ein Großteil dieser Flächen unter teils erheblichem Aufwand in eine Nachnutzung überführt worden. Da inzwischen 90% dieser vom Bund ins Landeseigentum übernommenen Flächen veräußert sind, entsteht der Eindruck, dass das Thema Konversion weitgehend abgeschlossen ist. Doch es geht in Brandenburg noch immer um solche Flächen mit insgesamt mehr als 10.000 ha. In aller Regel handelt es sich dabei um besonders problembehaftete Areale. Der Kostenaufwand für Entwicklung und Vermarktung wird eingeschränkt auf Flächen mit „erhöhtem Handlungsbedarf“ auf mehr als 43 Millionen EURO (Rückbau, Altlastensanierung) ermittelt. Die bisherige ausführliche wissenschaftliche wie praktische Befassung mit Konversionsflächen im klassischen Sinne greift an diesen Orten nicht.

Deshalb zählen wir zu den besonders problembehafteten Arealen:

  • Truppenübungsplätze kontaminiert mit Munition, Kampfmitteln und sonstigen Altlasten
  • Wertvolle aber langjährig leerstehende und marode Gebäude-und Flächenensembles, die unter Denkmalschutz stehen.
  • Areale im peripheren Raum oder/und mit planungsrechtlichen Restriktionen und/oder Nachfragedefiziten.

Die Bedeutung des Themas ergibt sich aus der volkswirtschaftlichen, historischen und Ressourcen bezogenen Perspektive: Sanierungs-und Entwicklungskosten, Verfügbarkeit von Reserveflächen für neue bauliche Nutzungen, erneuerbare Energien oder den Naturschutz. Das Thema wird politisch als weitgehend erledigt oder als nicht mehr lösbar angesehen. Es ist zu hinterfragen, woran das liegt. Sind dafür Defizite in der wissenschaftlichen Bearbeitung und Lösungssuche der Grund? Oder sind es unklare Zuständigkeiten, der mangelnde Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis oder die finanzielle Unterausstattung der Gebietskörperschaften, die davon betroffen sind? Mangelt es lediglich an Innovationskraft oder daran, dass angesichts demografisch ausgedünnter Räume neue Partizipationsprozesse entwickelt werden müssten?

Ausrichtung und Zielsetzungen der AG

Ziel ist es,

  • Areale anhand eines systematischen, gemeinsam zu erarbeitenden Kriterien-Rahmens darzustellen,
  • Erfahrungen aus erfolgreichen Prozessen auch andernorts oder aus anderen Bereichen, z.B. im Zusammenhang mit „Bergbaufolgelandschaften“ darzulegen,
  • mittel-bis langfristige Lösungsansätze, z.B. im Zusammenhang mit der Energiewende, zu erarbeiten.