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Interview mit Heike Brückner und Dr. Babette Scurrell von der Stiftung Bauhaus Dessau

Frau Dr. Scurrell, Frau Brückner, Sie haben am Beispiel von Dessau gezeigt, wie eine Stadt mit Schrumpfung, Abriss und Klimawandel positiv umgehen kann. Herausgekommen ist eine StadtLandschaft, die viel Freiraum lässt für Kreativität und Austausch. Wie hat es die Stadtverwaltung geschafft, den Anwohnern die Abrissmaßnahmen nicht nur als etwas Positives zu verkaufen, sondern sie auch zum Mitmachen zu motivieren?

Heike BrücknerBrückner: Wir haben den Stadtumbau im Rahmen des Programms "Stadtumbau Ost" begonnen. Während die Wohnungsunternehmen sich am Beginn des Prozesses nur auf den Abriss von Wohnungen kapriziert haben, haben wir Stadtentwicklung unter Schrumpfungsbedingungen weiter gefasst. Wir haben versucht, die Stadt neu zu "konfigurieren", indem wir mit anderen Akteuren in einer Planungswerkstatt zusammengearbeitet haben. Wir sind auf Vereine und Initiativen zugegangen und haben sie gefragt: Was für einen Gewinn für die Stadt könnt ihr aus dieser Umbruchsituation, den neuen StadtLandschaften und den entstehenden Brachen ziehen? Könnt ihr euch vorstellen, in dieser neuen StadtLandschaft tätig zu werden, indem ihr zum Beispiel Ideen beisteuert, Flächen kauft oder sie zwischennutzt? Wollt und könnt ihr selbst Ressourcen bereitstellen und etwas realisieren oder möchtet ihr Projektpate werden? Um diesen Prozess in Gang zu setzen, haben wir uns zwei Monate lang einmal die Woche in einer lokalen Agenda-Initiative getroffen. Wir haben 80 Gespräche geführt und 20 Ideen entwickelt, von denen zehn direkt umgesetzt werden konnten.

Neuer Arbeitsbericht der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) stellt Konzepte und Handlungsansätze zur Anpassung an den Klimawandel vor

Arbeitsberichte der ARL 7: Klimawandel und Nutzung von regenerativen Energien als Herausforderungen für die Raumordnung

Walter Kufeld (Hrsg.)

Eine neue Ausgabe der „Arbeitsberichte“ der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) widmet sich den Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende. Im Mittelpunkt stehen Handlungsansätze, Konzepte und empirische Ergebnisse. Welche Rolle spielt die Raumplanung beim Klimaschutz und bei der Energiewende? Welche Leitbilder und Planungsinstrumente brauchen wir? Und wie können verschiedene Planungsebenen besser vernetzt werden, um die Energiewende voranzubringen? Diese und weitere Fragen beantworten die Beiträge von Wissenschaftlern und Praktikern der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der ARL.

Ausgewählte Zeitschriftenbeiträge 2/2013

1. Theoretische und methodische Grundlagen

  • Apostol, I.; Antoniadis, P.; Banerjee, T. (2013): Flânerie between Net and Place: Promises and Possibilities for Participation in Planning. In: Journal of Planning Education and Research 33 (1), 20-33.
  • Bamberg, J. (2013): Engaging the public with online discussion and spatial annotations: The generation and transformation of public knowledge. In: Planning Theory & Practice 14 (1), 39-56.
  • Böhm, M. (2013): Die direkte Demokratie in der Schweiz – Ein Vorbild für Deutschland? In: Die Öffentliche Verwaltung 66 (1), 1-6.
  • Eshuis, J.; Edwards, A. (2013): Branding the City: The Democratic Legitimacy of a New Mode of Governance. In: Urban Studies 50 (5), 1066-1082.

Neu erschienen: Arbeitsberichte der ARL 5

Governance-Prozesse für erneuerbare Energien

Britta Klagge, Cora Arbach (Hrsg.)

Die Energiewende und der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland befinden sich an einem Punkt, an dem neben den unbestreitbaren Erfolgen und künftigen Chancen auch die damit verbundenen Probleme und Konflikte immer deutlicher werden. Daraus ergibt sich die Herausforderung, die erfolgreich eingesetzten politischen Steuerungsinstrumente und die ihnen zugrunde liegenden Koordinations- und Steuerungsstrukturen weiterzuentwickeln. Der vorliegende Band analysiert und bewertet Governance-Prozesse für erneuerbare Energien im nordwestdeutschen Kontext mit einem Fokus auf Windenergie, Biogas und Netzausbau aus planerischer und regionalwirtschaftlicher Perspektive. Die wichtigsten Ergebnisse werden in Form von Empfehlungen für Politik und Fachöffentlichkeit zusammengefasst.

Neu erschienen: Forschungsberichte der ARL 1

Maritime Raumordnung. Interessenlage, Rechtslage, Praxis, Fortentwicklung

Die maritime Raumordnung hat nicht nur durch Festsetzungen in Raumordnungsplänen der Küstenbundesländer, sondern inzwischen auch aufgrund der früher kaum vorstellbaren Aufstellung solcher Pläne für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) in Nord- und Ostsee an Bedeutung gewonnen. Damit wird die vordem allein landseitig verortete Koordination verschiedenster Nutzungs- und Schutzansprüche an den Raum auch im Meeresbereich umgesetzt.

Vor diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Publikation eine nähere systematische Erfassung sowie eine wertende Zusammenstellung der wichtigsten zu Wasser wirkenden Agenden, wie Wirtschaft und Umweltschutz, vorgelegt. Darüber hinaus wird das darauf gerichtete Rechtsregime – insbesondere dessen Reichweite im Gefolge des Vertrags von Lissabon – erläutert. Es war Anliegen des Arbeitskreises der ARL, im Wege intra- und interdisziplinärer Zusammenarbeit ein hierauf gerichtetes, dem gegenwärtigen Entwicklungsstand entsprechendes Kompendium vorzulegen. In diesem Sinne werden zunächst die maritimen Gegebenheiten beschrieben, auf die raumordnerisches Handeln trifft (Teil I), sodann die regelmäßig konfligierenden wirtschaftlichen Nutzungsansprüche und Umweltschutzinteressen einschließlich des Ökosystemschutzes in ihren seewärtigen Besonderheiten aus der jeweiligen Sicht näher dargestellt (Teil II), anschließend die hiermit zusammenhängenden Rechtsfragen behandelt (Teil III), um sich vor diesem Hintergrund den inzwischen für das Meer aufgestellten Raumordnungsplänen zuzuwenden (Teil IV) und schließlich aus alldem Vorschläge zur Fortentwicklung der Raumordnung und des Raumordnungsrechts zu Wasser abzuleiten (Teil V).

Neue Masterstudiengang "Planung und Partizipation" an der Universität Stuttgart

Die Universität Stuttgart richtet zum Wintersemester 2013/14 einen neuen Masterstudiengang "Planung und Partizipation" ein. Es handelt sich bundesweit um das erste auf die sachgerechte Bürgerbeteiligung in großen Planungs- und Infrastrukturprojekten zugeschnittene Ausbildungsprogramm.

Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2013.

Nähere Informationen unter www.uni-stuttgart.de/planupart.

Raumwissenschaftliches Kolloquium 2013 der 5R-Einrichtungen

Verwundbare Räume – Über den Umgang von Städten und Regionen mit Gefährdungen

16. Mai 2013
Tanzhaus Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Die Wahrnehmung von Gefährdungen wie auch der Umgang mit ihnen gehören zur Geschichte menschlicher Gesellschaften. Schon immer haben Menschen versucht, sich dagegen zu schützen.

Was ihren Umgang mit Gefährdungen angeht, können allerdings Unterschiede festgestellt werden. Das, was als Gefährdung bestimmt wird, die Art und Weise, wie dies geschieht, und wie für diese Gefährdungen ein öffentliches Bewusstsein geschaffen oder geschärft wird, ist räumlich wie zeitlich ganz unterschiedlich. Dies gilt auch für das Handeln, mit dem menschliche Gesellschaften den von ihnen wahrgenommenen Gefährdungen begegnen wollen. Im letzten Jahrzehnt haben in der internationalen Forschung in diesem Zusammenhang die Begriffe Vulnerabilität (Verwundbarkeit) und Resilienz (Widerstandsfähigkeit) einen Aufschwung erlebt, vor allem im Bereich der Naturgefahren- und Technikfolgenabschätzung.

Neu erschienen: Arbeitsmaterial der ARL 359

Die Kulturlandschaft des ländlichen Raums in Baden-Württemberg - Entwicklungen, Kontexte, Perspektiven

Thomas Heinl, Jörg Stadelbauer (Hrsg.)

Welche Entwicklungstendenzen lassen die ländlichen Räume in Baden-Württemberg erkennen? Wie wirkt sich die Multifunktionalität von Räumen auf die Entwicklung der ländlichen Kulturlandschaft aus? Welche Einflüsse sind vom demographischen Wandel, welche vom Klimawandel zu erwarten?

Diesen Fragen geht die Arbeitsgruppe „Zukunft der Kulturlandschaften im ländlichen Raum“ der Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg der ARL im vorliegenden Band nach. Der Band beleuchtet allgemeine Entwicklungstendenzen und externe Einflüsse auf die Entwicklung ländlicher Kulturlandschaften, er analysiert lokale Prozesse der zurückliegenden vier Jahrzehnte und leitet daraus Folgerungen ab, die auch Empfehlungen für die räumliche Planung umfassen.

ARL-Bausteine für einen raumverträglichen Netzausbau

ARL-Bausteine für einen raumverträglichen Netzausbau

Die Akademie wird in Zusammenarbeit mit Fichtner GmbH & Co. KG praxisorientierte Hilfestellungen für eine raumverträgliche Planung der Ausbaumaßnahmen für das Übertragungsnetz erarbeiten.

Das von der Bundesregierung beschlossene Gesetzespaket zur Umsetzung der Energiewende wird zu umfangreichen Herausforderungen in Räumen und auf Flächen führen. Daher hatte die Akademie eine Expertenrunde ins Leben gerufen, die der Frage nachgehen sollte, durch welchen raum- und gesellschaftspolitisch relevanten Service sich die ARL in die aktuelle Diskussion einbringen kann.

Die beteiligten Experten kamen zu den Schluss, dass „Bausteine für einen raumverträglichen Netzausbau“ erarbeitet werden sollen. Mit den Bausteinen wird das Ziel verfolgt, konkreten, praxisorientierte Empfehlungen zu einer allseitigen Akzeptanzverbesserung bei gleichzeitiger Straffung des Planungsprozesses auf der Grundlage bisheriger Erfahrungen bei der Planung für trassengebundene Vorhaben zu erarbeiten. Das Augenmerk liegt dabei auf der Bundesfachplanung nach dem NABEG. Die zu gewinnenden Erkenntnisse werden in Teilen aber auch für das Verteilernetz anwendbar sein. Die Bausteine richten sich hauptsächlich an die verfahrensleitende Behörde (BNetzA), sollen aber auch die Perspektive der Antragsteller (etwa im Hinblick auf Abschnittsbildung und Ausgestaltung der Antragsunterlagen) einbeziehen.

Neuer Generalsekretär – Führungswechsel in der ARL

Seit dem 1. März 2013 hat die ARL einen neuen Generalsekretär. Nach 35 Jahren in der Geschäftsstelle der ARL, 15 davon als Generalsekretär, ging Prof. Dr.-Ing. Dietmar Scholich in den Ruhestand. Sein Nachfolger im Amt ist Prof. Dr. Rainer Danielzyk.

Prof. Dr. Dietmar ScholichDietmar Scholich, geboren 1947 in Görlitz, studierte ab 1968 Bauingenieurwesen und machte erste berufliche Schritte in der Stadtverwaltung Oldenburg. Danach erwarb er ein zweites Diplom in Raum- und Umweltplanung.

Es schlossen sich weitere berufliche Schritte im Grünflächen- und Gartenamt der Stadt Kaiserslautern an. 1978 kam er als wissenschaftlicher Referent zur ARL nach Hannover. 1982 promovierte er zum Dr.-Ing. an der TU Kaiserslautern. 1998 berief ihn das Kuratorium der ARL zum Generalsekretär der Akademie.