Postwachstum in ländlichen Räumen
AG des Forum Nachwuchs, Laufzeit 2020-2023
Ergebnisse
WAS HEISST HIER NORMAL?
Denk- und Machtanstöße für die kommunale Planungspraxis in ländlichen Räumen
- Einleitung
Yasemin Willi - 1. MOBILITÄT
Ländliche Lebenswelten in Bewegung bringen
Dominique Just - 2. SOZIALE INFRASTRUKTUREN DYNAMISCH DENKEN UND NUTZEN
Neue Modelle machen Schule
Anja Kühl - 3. VERSORGUNG MIT WAREN DES TÄGLICHEN BEDARFS
Anger, ackern, ausprobieren statt Discounter auf der grünen Wiese
Sebastian Bohnet - 4. KOMMUNALE WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG
Andere Gewerbegebiete braucht "das Land"
Anton Brokow-Loga - 5. WOHNEN UND NEUBAU
Zukunft schonen, anders wohnen (und planen)
Marius Hübler
Thema/Problemstellung
Der Postwachstumsdiskurs zieht immer weitere Kreise und erreicht auch zunehmend die
Raumwissenschaften (siehe z. B. Nachrichten der ARL 4/2017: „Planung ohne Wachstum“). Fragen
des „Guten Lebens“, von Suffizienz oder Resilienz werden jedoch überwiegend an urbanen Initiativen
wie z. B. „Transition Towns“ diskutiert und ausprobiert. Eine ähnliche Fokussierung trifft auch für viele
Forschungsvorhaben zum Themenfeld zu.
Demgegenüber werden trotz einer „neuen Sehnsucht nach dem Land“ ländliche Regionen oft als
problembehaftet oder abgehängt wahrgenommen und diskutiert. Dies wurde in jüngster
Vergangenheit auch durch die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl verstärkt, was diese Regionen
in einen neuen politischen Fokus gerückt haben.
Für eine echte Zukunftsfähigkeit brauchen ländliche Regionen neue, junge Ideen, die den Menschen
vor Ort helfen, ihre Alltagsprobleme zu lösen um ein „gutes Leben“ gestalten zu können.
Erste Ansätze, Fragen der Postwachstumsdiskussion in die ländliche Entwicklung zu integrieren, gibt
es in einzelnen LEADER‐Regionen in Österreich und Deutschland, etwa im Themenfeld der
Gemeinwohlökonomie. Eine stärkere Vernetzung der hier aktiven Akteure mit der Wissenschaft
könnte weitere Ideen freisetzen.
Zielsetzung
Die geplante Arbeitsgruppe soll Fragen des Postwachstumsdiskurses in ländlichen Regionen
erschließen und Empfehlungen erarbeiten, wie man Fragen und Ideen rund um eine
Postwachstumsgesellschaft stärker in die Entwicklung ländlicher Regionen tragen kann.
Zielgruppen und mögliche Produkte der Arbeitsgruppe
Wichtig erscheint es aufzuzeigen, wie eine Dorfgemeinschaft, ein Gemeindebürgermeister oder
andere Akteure Fragen von z. B. langfristiger Suffizienz, Resilienz oder dem, was für die Leute vor Ort
wirklich gut und wichtig ist, in das Handeln in der Region integrieren können. Daher richten sich die
Ergebnisse der Arbeit der AG über den Kreis der Wissenschaft hinaus primär an diese Zielgruppen.
Angestrebte Produkte der AG sollen sein:
- Austauschtreffen und ggf. Besuch von guten Beispielen durch Mitglieder des Forum Nachwuchs und weiteren Interessierten
- Fachveranstaltung für Forschende zum Themenfeld mit Herausgabe eines Tagungsbandes
- Forum für Praktiker (Initiativen, Regionalmanagements, Verwaltung, Politik), um gute
- Beispiele, Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Sammlung von Guten Beispielen für Postwachstum in ländlichen Regionen, etwa auf
- Homepage/Blog mit Auskopplung von Geschichten für Zeitschriften, Magazine, usw.
Da die Arbeit der AG weniger produkt‐ als vielmehr wirkungsorientiert ausgerichtet sein sollte, muss
die Frage nach geeigneten (anwendungsorientierten) Produkten letztendlich in der AG selbst
beantwortet werden.
Fokussierung der Arbeit
Zur inhaltlichen Erschließung sollen folgende Fragen bearbeitet werden:
- Wie lässt sich das Thema „Postwachstum“ abgrenzen?
- Wer forscht in diesem Feld woran und welche Fragestellungen ergeben sich daraus für ländliche Regionen?
- Blick in die Praxis: welche Beispiele / Initiativen gibt es in ländlichen Regionen?
- Welche raumwissenschaftlichen Forschungsfragen ergeben sich daraus für die weitere Projektarbeit?
- Welchen Beitrag kann ein stärkerer Fokus auf qualitativen (statt quantitativen) Forschungs- und Evaluierungsfragen im Kontext von Postwachstumsfragen in ländlichen Regionen leisten?
- Wie ließen sich Aspekte von Suffizienz in Planungs‐/Verwaltungs‐ und Politikpraxis integrieren? Welche Beispiele gibt es dazu bereits? Wer sind hier treibende Akteure?
Organisation
Innerhalb der Arbeitsgruppe werden die Forschungsfragen arbeitsteilig bearbeitet. Zur Diskussion der
Ergebnisse trifft sich die Arbeitsgruppe in Form von zwei Sitzungen/Workshops pro Jahr im Zeitraum
von zwei Jahren, ggf. mit weiteren Expertinnen und Experten. Um in dieser kurzen Zeitspanne
effektiv arbeiten zu können, wird die Arbeitsgruppe maximal zehn Mitglieder umfassen.