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Räumliche Transformationen im Kontext von Kohleausstieg und Strukturwandel - der IIK Braunkohlenregionen der ARL sucht neue Mitglieder

Vor dem Hintergrund klimapolitischer Beschlüsse und Debatten hat die Transformation der deutschen Kohleregionen innerhalb der letzten fünf Jahre eine neue Dynamik erfahren. Aktuell gilt es die Ausgestaltung des Kohleausstiegs und der Strukturstärkung in den berührten Ländern und Revieren bis längstens Ende 2038 zu gestalten – eine Aufgabe, die alle Akteure in besonderem Maße herausfordert. 

Der Informations- und Initiativkreis (IIK) Braunkohlenregionen existiert als einer von vier IIKs der ARL seit 1994. Er besteht derzeit aus etwa 20 Akteuren aus Wissenschaft und Planungspraxis aus den räumlich und sachlich von der Thematik berührten Ländern Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der aktuell verlängerte Call for Membership der ARL richtet sich insbesondere an Akteure aus Wissenschaft und Praxis, die zu den Bereichen Raumordnung, Regionalentwicklung, Strukturwandel und Transformation forschen und arbeiten.  

Herbsttagung des Informations- und Initiativkreis (IIK) Braunkohlenregionen


Der IIK Braunkohlenregionen führte seine diesjährige Herbsttagung am 26. und 27. September 2022 in Großräschen und im Lausitzer Revier durch. Gastgeberin vor Ort war die Gemeinsame Landesplanungsabteilung (GL) Berlin-Brandenburg, die perfekte Vorbereitung erfolgte federführend durch Angiola König. Insgesamt nahmen rund 25 IIK-Mitglieder und Gäste an der Tagung teil.

Einen ausführlichen Rückblick auf die Herbsttagung finden Sie hier (PDF)

Call for Membership: Informations- und Initiativkreis Braunkohlenregionen

Der Informations- und Initiativkreis (IIK) Braunkohlenregionen existiert als einer von vier IIKs seit 1994. Er besteht derzeit aus etwa 20 Akteuren aus Wissenschaft und Planungspraxis aus den räumlich und sachlich von der Thematik berührten Ländern Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Braunkohlenplanung bildet einen spezifischen Bestandteil der Raumordnungsplanung zwischen Landes- und regionaler Ebene, der hinsichtlich der Maßstabsebene, der zeitlichen Einordnung, der Umweltprüfungsanforderungen und der Tiefe der Betroffenheiten Spezifika aufweist. 

Vor dem Hintergrund klimapolitischer Beschlüsse und Debatten hat die Transformation der deutschen Kohleregionen innerhalb der letzten fünf Jahre eine neue Dynamik erfahren. Aktuell gilt es die Ausgestaltung des Kohleausstiegs und der Strukturstärkung in den berührten Ländern und Revieren bis längstens Ende 2038 zu gestalten – eine Aufgabe, die alle Akteure in besonderem Maße herausfordert.

Lignite planning, structural change and coal phase-out in Germany

Lignite planning in the Rhineland, central German and Lusatian coalfields is a core spatial development planning task at the federal state and regional levels. The Lignite Planning Information Group and Initiative (Informations- und Initiativkreis Braunkohlenplanung) was founded in 1994 at the ARL – Academy for Territorial Development in the Leibniz Association to provide a platform for expert discussion. Starting from experiences with the Rhineland and the structural upheavals in the new federal states in the early 1990s, it has since continuously addressed new technical and legal requirements involving resettlement, water balance issues, environmental assessments, the energy transition and the common good. Against the backdrop of rapid change and geopolitical events, the combination of structural change and the politically initiated phase-out of lignite-based power generation in a time frame between ‘ideally 2030’ and no later than the end of 2038 constitutes a challenge that will have to be met by the activ players from the perspective of both federal state and regional planning and of regional development. This position paper takes stock of the situation across federal states and across coalfields and describes the required actions for lignite planning as a basis for reaching conclusions about a process with far-reaching national consequences. The various aspects of this process are subject to constant change and call for proactive strategies to exploit opportunities, tap potential, and effectively identify and avoid negative developments.

Neues Positionspapier zu "Braunkohlenplanung, Strukturwandel und Kohleausstieg in Deutschland" erschienen

Die Braunkohlenplanung im Rheinischen, im Mitteldeutschen und im Lausitzer Revier bildet eine Kernaufgabe der Raumordnungsplanung auf Landes- und regionaler Ebene. Der politisch eingeleitete Ausstieg aus der Braunkohlenverstromung in Kopplung mit dem Strukturwandel bildet vor dem Hintergrund dynamischer Entwicklungen und geopolitischer Ereignisse eine Herausforderung, die durch die „handelnden Akteure“ sowohl aus landes- und regionalplanerischer Sicht als auch aus der Perspektive der Regionalentwicklung zu bewältigen ist.

Mit diesem Positionspapier aus der ARL 135, das vom Informations- und Initiativkreis Braunkohlenregionen erarbeitet wurde, erfolgt eine länder- und revierübergreifende Bestandsaufnahme mit der Ableitung von Handlungserfordernissen zur Braunkohlenplanung als Grundlage für Schlussfolgerungen zu einem tiefgreifenden Prozess von nationaler Tragweite. 

Herbsttagung am 4./5. Oktober 2021 in Köln und im Rheinischen Revier

Vor Ort im Tagebau Hambach; © Andreas BerknerDas Fachgremium führte die Herbsttagung 2021 mit der Gastgeberschaft der Bezirksregierung Köln im Rheinischen Revier als Präsenzveranstaltung durch. Neu im Gremium wurde apl. Prof. Dr. Tanja Mölders, Leiterin des Wissenschaftlichen Referats V „Räumliche Planung und raumbezogene Politik" bei der ARL begrüßt. 

Rückblick auf die Herbsttagung des IIK "Braunkohlenregionen" (PDF).

Herbsttagung am 05./06.10.2020 in Bautzen und im Lausitzer Revier

Blick vom Schweren Berg bei Weißwasser über den Kippenbereich des Tagebaus Nochten und Kraftwerk Boxberg. Bild: © Andreas Berkner

 

Der Regionale Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien war Gastgeber der Herbsttagung 2020 in Bautzen. Corona bedingt wurde die Tagung als Hybridveranstaltung, das heißt sowohl als Präsenz-, als auch Onlineformat realisiert, was sich als praktikabel erwies. Gastvorträge zur Tagebauentwicklung und zur Umsiedlungsproblematik Mühlrose im Lausitzer Revier (Herr Kuhle, Lausitz Energie Bergbau AG - LEAG), zum bergbaubezogenen Wassermanagement (Frau Uhlig-May, LEAG) sowie zur Wasserhaushaltssituation in der Lausitz unter Einbeziehung der Aspekte Klimawandel und Kohleausstieg (Herr Dr. Preuß, Wasser-Cluster Lausitz e. V. und BTU – Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg). Ein mit Interesse erwarteter Beitrag der Bundeswehr zu Nutzungsinterferenzen zwischen Tagebau und Truppenübungsplatz in Nochten musste Corona bedingt entfallen. 

Braunkohle in Deutschland – eine Standortbestimmung

Welche Impulse kann die Braunkohlenplanung für die regionale Entwicklung auslösen, welche Rolle spielt sie aktuell und in Zukunft vor dem Hintergrund der Energiewende, und wie stellen sich wichtige aktuelle rechtliche Aspekte der Braunkohlenplanung dar? Dies waren die zentralen Fragen der erweiterten Herbsttagung des Informations- und Initiativkreises (IIK) Braunkohlenplanung im Oktober 2012 in Naunhof.

Die Entwicklung von ehemaligen Braunkohlenabbaugebieten

Der Braunkohlenabbau hat auch nach der unmittelbaren Abbauphase einen großen Einfluss auf die Entwicklung einer Region. Durch die Flutung stillgelegter Braunkohlentagebaue entstehen beispielsweise in der Lausitz und bei Leipzig künstliche Seenlandschaften. Kathrin Winkler vom Tourismusverband Lausitzer Seenland gab einen Einblick in bisherige und geplante Entwicklungen in der Lausitz. Mit 23 Seen und einer Fläche von mehr als 13.000 ha wird hier eine neue Urlaubsregion zwischen Berlin und Dresden geschaffen, deren Profil u. a. durch den Landschaftswandel, den Motorsport, aber auch durch kulturelle Aspekte geprägt wird. Diese Vielfalt ermöglicht Wasserwandern, Radfahren und Wassersport, aber auch mobilitätseingeschränkte Menschen sollen ausdrücklich angesprochen werden. Angela Zabojnik von der Stadtverwaltung Leipzig stellte das Leipziger Neuseenland vor. Es umfasst 29 Seen um die Wasserstadt Leipzig herum. Dieses Gewässersystem wurde nicht nur wiederhergestellt, sondern soll auch gesichert werden und dient der wassertouristischen Entwicklung der Stadtregion. Das Alleinstellungsmerkmal liegt laut Zabojnik in der Verbindung der vorhandenen Gewässer mit Kultur, Musik, Sport und Kongressangeboten der Stadt Leipzig. Diese Kombination von Stadt, Auenwald und Bergbaufolgelandschaft ist deutschlandweit einzigartig, so Zabojnik.