Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung
Projekt abgeschlossen
Foto: Rose
Räumliche Planung in Deutschland umfasst ein Spektrum an formellen und informellen Instrumenten, um Fragen nach dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung von Natur und Landschaft in Diskussions‐ und Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen. Es ist allerdings bisher erst ansatzweise gelungen, negative Entwicklungstrends zu vermindern und naturschutzfachliche Ziele umfassend zu erreichen. Mit fortschreitendem Druck auf Natur, Boden und Biodiversität wird es immer dringlicher, deren Leistungen zu erfassen, zu bewerten und noch besser in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen.
Das vieldiskutierte Konzept der Ökosystemleistungen (ÖSL) hat großes Potenzial, die gesellschaftliche Bedeutung von Natur und Landschaft auf eine neue Art zu bewerten und zu kommunizieren. Es kann dazu beitragen, naturschutzfachliche Aspekte besser in flächenrelevanten Entscheidungen zu berücksichtigen. In der internationalen und nationalen Forschung zu Ökosystemleistungen wurden in den letzten Jahren vielfältige konzeptionelle Fortschritte erzielt und Vorschläge unterbreitet, wie das Konzept in der räumlichen Planung angewendet werden könnte.
Der Arbeitskreis „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“ unter der Leitung von Prof. Christian Albert (Ruhr Universität Bochum) diskutiert Erfahrungen mit dem Einsatz des Konzepts der Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung in Deutschland und prüft insbesondere aktuelle Instrumente für die praktische Anwendung. Der Austausch mit VertreterInnen der „Anwenderpraxis“ in Kommunen und Regionen ist ein wichtiger Schwerpunkt. Der Arbeitskreis kooperiert dazu u.a. mit dem Innovationsnetzwerk Ökosystemleistungen Deutschland (www.esp-de.de/).
Veranstaltungen und Publikationen
Beitrag bei der Dortmunder Konferenz Raum und Planungsforschung am 17.2.2020. Gestaltung des
Track „Städte und Regionen von der Landschaft her entwickeln: grüne Infrastruktur,
Ökosystemleistungen und naturbasierte Lösungen als neue Planungskonzepte“ (Hansen/Albert)
Poßer, Christian (2020): Bürgereigentum privatisieren nur mit Gegenleistung. Eine Satzung zur
Kompensation von Ökosystemleistungen. In: PLANERIN Heft 3/2020. Berlin (https://www.srl.de/dateien/dokumente/de/inhaltsverzeichnis-planerin_3-2020.pdf)
Gastherausgeberschaft des RuR Special Issue „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“
(erscheint 2021, Gastherausgeberschaft Albert/Hansen/Warner); gemeinsamer Synthesebeitrag des Arbeitskreises sowie weitere Beiträge aus dem Arbeitskreis heraus:
https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/76/192
https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/66/198
https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/73/285
https://rur.oekom.de/index.php/rur/article/view/122
Teilnahme am 6. EXPERTEN-FORUM DER ZUKUNFTSINITIATIVE "Heiße Region - coole Strategien - blau-grüne Zukunftsstädte: Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung“ (22./23.11.2021, online):
https://www.arl-net.de/en/node/7143
Das gemeinsame Positionspapier wurde im November 2022 veröffentlicht: Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung einsetzen
Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung einsetzen – Chancen und Handlungsoptionen
Das Konzept der Ökosystemleistungen bietet eine Möglichkeit, um Natur und Landschaft zu schützen und nachhaltig zu nutzen. In Planungsprozessen kann es genutzt werden, um die Leistungen des Naturhaushaltes sichtbar zu machen, zu bewerten und gegenüber anderen Interessen abzuwägen, um so transparentere Grundlagen für Entscheidungen bereitzustellen.
Das neu erschienene Positionspapier aus der ARL 141 verdeutlicht anhand von zehn Thesen, wie das Konzept der Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung genutzt werden kann, um die Umsetzung und Wirkung der Planungen im Sinne des Ressourcenschutzes zu verbessern. Der Arbeitskreis „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“ der ARL hat diese Empfehlungen erarbeitet und benennt zu den Themen „Nutzen“, „Einsatzoptionen“ und „Handlungsbedarfe“ konkrete Ansätze für einen besseren Schutz von Natur und Landschaft. Die Thesen sollen dazu motivieren, das Konzept der Ökosystemleistungen in der Raumplanung einzusetzen und so Transformationsprozesse zu einer nachhaltigen räumlichen Entwicklung anzustoßen.
ARL-Arbeitskreis „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“ beim 6. Expertenforum der Zukunftsinitiative KLIMA.WERK
Beim Expertenforum "Heiße Region - coole Strategien - blau-grüne Zukunftsstädte: Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung“ an 22. und 23. November 2021 hat der ARL-Arbeitskreis „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“ den Online-Workshop „Ökosystemleistungen in Planungsprozesse integrieren“ angeboten. Mitglieder des Arbeitskreises diskutierten mit den Teilnehmenden, wie sich Ökosystemleistung erfassen und bewerten lassen und wie Ökosystemleistungen helfen können, den Nutzen von Stadtnatur zu kommunizieren. Hierbei ging es um konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Planung sowie auch um die Herausforderungen, die dieser Ansatz für Planende mit sich bringt - wie die Verfügbarkeit von Daten zur verschiedenen Ökosystemleistungen, die Übertragbarkeit von Faustzahlen oder eine zielgruppen-orientierte Kommunikation, die bspw. Vorwissen oder die Affinität zu ökonomischen Betrachtungsweisen berücksichtigt. Mehr zur Zukunftsinitiative unter
ARL-Arbeitskreis „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“ bei der DUH - Diskussionsveranstaltung „Natur ist unser Kapital: Mehr Stadtnatur, um die Krisen zu bewältigen: Biodiversität, Klima & Gesundheit“
Der Verlust an Grünflächen und naturnahen Flächen in Städten führt zu ökologischen Beeinträchtigungen und gefährdet die Lebensqualität – diese Entwicklung spitzt sich insbesondere in Wachstumsregionen immens zu. Doch wenn Stadtnatur verloren geht, gehen mit ihr ihre Ökosystemleistungen verloren, beispielsweise ihre Funktion als sozialer Raum und als Raum für Naturerlebnis und Erholung. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am 23.11.2021 im Rahmen der Online-Veranstaltung „Natur ist unser Kapital: Mehr Stadtnatur, um die Krisen zu bewältigen: Biodiversität, Klima & Gesundheit“ mit Expert*innen aus Politik, Kommunalverwaltungen, Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsame Wege diskutiert, wie die Inwertsetzung von Stadtnatur und ihrer v. a. gesundheitsrelevanten Leistungen in Städten gelingen kann. Mit Dr. Sonja Deppisch (HCU Hamburg) und Dr. Dr. Christoph Schröter-Schlaack (UFZ, Leipzig) waren zwei Mitglieder des ARL-Arbeitskreises „Ökosystemleistungen in der räumlichen Planung“ vertreten. Dr. Barbara Warner (ARL) hat die Veranstaltung mit einem Grußwort für den AK und die ARL eingeleitet.
EINLADUNG ZUM 6. EXPERTEN-FORUM DER ZUKUNFTSINITIATIVE
"Heiße Region - coole Strategien - blau-grüne Zukunftsstädte: Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung“
AM 22. UND 23. NOVEMBER 2021 (Online!)
Der Klimawandel und seine Auswirkungen bergen Herausforderungen, denen sich die globale Gesellschaft stellen muss. Die Dürresommer von 2019 und 2020 oder die diesjährige Hochwasserkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz haben wieder einmal die Dringlichkeit für Maßnahmen der Klimaanpassung deutlich gemacht.
Dieser Aufgabe stellt sich die Zukunftsinitiative (ZI) in unserer Region seit vielen Jahren gemeinsam.
Seit 2020 erhalten die Kommunen Unterstützung durch die Service-Organisation der ZI. Diese steht den Kommunen bei allen Belangen der