40 Jahre Regionalplanung in Süddeutschland – wohin soll die Reise gehen?
Gemeinsame Tagung der LAG Baden-Württemberg und Bayern am 10. und 11. Oktober in Ulm
Die Regionalplanung in Bayern und Baden-Württemberg wird 40 – ein Grund, die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Die Landesarbeitsgemeinschaften Bayern und Baden-Württemberg setzten sich auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 10. und 11. Oktober 2013 in der Ulmer Handwerkskammer aber nicht nur mit der Vergangenheit der Regionalplanung auseinander, sondern auch mit deren Gegenwart und Zukunft. Hierbei rückte schnell die Raumentwicklung in den beiden Bundesländern in den Fokus.
Einfach abwarten… Und dann?
Nach der Begrüßung durch die LAG-Leiter Klaus Mandel, Regionalverband Heilbronn-Franken, und Dr. Jürgen Weber, Regierung von Niederbayern, stellte Dr. Hansjörg Bucher vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einige Ergebnisse der Raumordnungsprognose 2030 des BBSR vor. Die Prognoseergebnisse in den Teilbereichen Bevölkerung, private Haushalte und Erwerbspersonen verdeutlichen, dass Bayern und Baden-Württemberg noch vergleichsweise gut dastehen. Aber obwohl die beiden Länder Spitzenplätze im bundesweiten Ländervergleich einnehmen und bis 2030 eine Stabilität in den Gesamtzahlen zeigen, wachsen zugleich die regionalen Disparitäten auf den Arbeits- und Wohnungsmärkten und in der Infrastrukturversorgung. Damit rückt die Leitvorstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in den Teilräumen in immer weitere Ferne. Der demografische Wandel erzeugt auch in Bayern und Baden-Württemberg einen immensen politischen Handlungsbedarf. Nach Buchers Einschätzung muss deswegen jetzt gehandelt werden. Es stelle keine Handlungsoption dar, bis 2030 zu warten, weil die Risiken „einer Notoperation aufgrund einer Sturzgeburt“ für die Gesellschaft zu groß sind, so Bucher.