Direkt zum Inhalt

Transfertagung der AG „Praxis Transformation“: Raumentwicklung für eine gute Zukunft - jetzt die große Transformation gestalten

Blick ins Plenum
Johannes Kleske führte in den zweiten Tagungstag mit einer Keynote zu „Zukünften der Verwaltung – Von neutral bis nachhaltig“ ein

Am 07. und 08. November 2024 hat die gemeinsame Arbeitsgruppe der Regionalen ARL-Foren Bayern und Baden-Württembergs zur „Praxis Transformation“ ins Milchwerk in Radolfzell am Bodensee eingeladen. Rund 50 Expertinnen und Experten aus der Planungspraxis und den Raumwissenschaften diskutierten konkrete Herausforderungen, die mit einer sozial-ökologischen Transformation einhergehen. Denn bei der Vielfalt und der Vielzahl vorliegender Konzepte und grundsätzlicher Ziele für eine sozial-ökologische Transformation ist ihre Einführung und Umsetzung in der kommunalen und regionalen Planungspraxis sehr komplex – und fachlich-methodisch herausfordernd für alle Akteur*innen.

Wie kann Transformation also konkret umgesetzt werden und an Fahrt aufnehmen? Welche Ansätze sind zukunftsweisend bei den diversen thematischen und strategischen Zugängen? Und wie kann die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit verringert werden? Mit Petra Schelkmann (Leitende Direktorin des Verband Region Rhein-Neckar) und Prof. Antje Bruns (Generalsekretärin der ARL und Transformationswissenschaftlerin) erörterten zwei Expertinnen aus ganz unterschiedlicher Perspektive zentrale Thesen, die sich aus konkreten Handlungsmöglichkeiten und Strategien für den planerischen Arbeitsalltag ableiten. 

Die Thesen adressierten bspw. Aushandlungs- und Beteiligungsprozesse, Transformationsräume, transformative Finanzen und auch die Verwaltung als Change Agent. Sie wurden im Verlauf der Tagung in Workshops vertieft diskutiert und mit weiteren Themen verknüpft. Mit dem „Bodensee-Protokoll“ sollen zentrale Statements für die Praxis der Transformation zusammengeführt und im Nachgang als Positionspapier der ARL veröffentlicht werden.

Der Zukunftsforscher Johannes Kleske zeigte eindrücklich auf, wie die Debatten um mögliche Zukünfte Visionen konkretisieren können und konkrete Raumbilder kollaborative gemeinsame Prozesse für die Raumentwicklung unterstützen können. Es wurde in den lebhaften Diskussionen einerseits deutlich, dass starke Beharrungskräfte und eingeschliffene Muster transformative Ansätze behindern und verlangsamen. Es wurde aber ebenso deutlich, dass die Debatte um konkrete Ansätze umfassend und kreativ von vielfältigen Akteur*innen geführt wird und sich oft Möglichkeitsräume für Transformationen in der Planungspraxis eröffnen.  Diese zu erkennen, zu nutzen und weiter zu entwickeln ist eine zentrale Aufgabe nachhaltiger Raumentwicklung.

Das geplante Positionspapier zur Transfertagung soll die Debatte um das „Doing“, die Umsetzung transformativer Ansätze befeuern und neue Impulse für die Diskussion um die große Transformation setzen. Wir danken allen Teilnehmenden für die spannenden Tage in Radolfzell und freuen uns auf die Fortsetzung des gemeinsamen Dialogs!