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Stellungnahme des Präsidiums der ARL zur integrierten Förderung ländlicher Räume und einer regional differenzierten Kohäsionspolitik auf EU-Ebene

Wir brauchen eine Stärkung der europäischen Politiken zur integrierten Förderung ländlicher Räume und eine regional differenzierte Kohäsionspolitik!

Die Europäische Union verfügt mit dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) als Teil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und den kohäsionspolitischen Instrumenten, d. h. dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus), dem Kohäsionsfonds, dem Europäischer Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) und dem Fonds über einen gerechten Übergang (JTF), über vielfältige und bewährte Fördermöglichkeiten zur passgenauen und bedarfsgerechten Unterstützung der regionalen Entwicklung.
Diese Unterstützungsmöglichkeiten greifen querschnittsorientiert die Bedarfe von Regionen im Sinne einer integrierten Förderung auf, wobei die gezielte Stärkung ländlicher Räume ein besonderes Anliegen ist. In den vergangenen Jahren wurden mit dieser Unterstützung europaweit beachtliche Erfolge erzielt, weil sich die Regionen entsprechend ihren Eigenarten und damit auch resilienter weiter entwickeln können.

Wir, das Präsidium der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, nehmen mit Sorge Bestrebungen zur Kenntnis, diese bewährten Instrumente zu schwächen bzw. zu Gunsten stärker sektoral ausgerichteter Ansätze einzuschränken. In den vergangenen Monaten haben sich die Diskussionen zur künftigen Ausgestaltung der EU-Politiken und des Mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) ab 2028 weiter intensiviert. Für die kommende Strukturfondsperiode werden offenbar sehr weitgehende Veränderungen der aus diesen Quellen gespeisten Förderprogramme in Struktur, Governance und inhaltlicher Ausrichtung diskutiert. So wird eine Konzentration der Mittel in einem Gesamtfonds angestrebt, die an die Haushalte der Nationalstaaten fließen sollen und dadurch für Regionen und Kommunen deren Mitbestimmung erheblich einschränkt und den Zugang zu den Mitteln erschwert. 

Zur Stellungnahme des Präsidiums der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (PDF, Stand: 06.11.2024)

Prof. Dr. Axel Priebs (Präsident)
Prof. Dr. Antje Bruns (Generalsekretärin)
Prof. Dr. Susan Grotefels (Vizepräsidentin)
Dipl.-Ing. Petra Schmidt-Kaden (Vizepräsidentin)
Prof. Dr. Annette Spellerberg (Vizepräsidentin)

Pressekontakt

Tanja Ernst /Carolin Pleines
Stabsstelle Wissenschaftskommunikation der ARL
wiko@arl-net.de
Tel. +49 511 34842-54/56

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Die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft ist ein Netzwerk exzellenter Fachleute aus Wissenschaft und Praxis. Als soziale Forschungsinfrastruktur bringen wir ausgewiesene Expertisen zu raumrelevanten Themen zusammen. Wir wollen Räume nachhaltig entwickeln. Inter- und Transdisziplinarität prägen unser Denken und Handeln.
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