Direkt zum Inhalt

Regionale Innovationen und Identifikation

Zukunftsdiskurs zu raumbezogenen Identitäten erfolgreich gestartet

Können aus der Identifikation mit der eigenen Region neue Impulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung gewonnen werden?

Diese Frage diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und planerischer Praxis und kamen gemeinsam zu dem Ergebnis: „Regionale Identitäten sind eine Ressource!“ und können die Region als Ganzes stärken. Den hochsommerlichen Außen- und Raumtemperaturen zum Trotz nutzten die 30 geladenen Expertinnen und Experten die Auftaktveranstaltung des Zukunftsdiskurses für einen intensiven Ideen- und Gedankenaustausch.

(Prof. Dr. Gabriela Christmann (links stehend) in der Diskussion, © ARL) Zum Projektthema „Raumbezogene Identitäten verstehen und nutzen – Eine Chance für zukunftsorientierte Regionen“ diskutierten sie am 19. Juni 2019 in der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) die Nutzung regionaler Identifikationspotentiale für räumliche Entwicklungsimpulse.

Prof. Dr. Gabriela B. Christmann, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), betonte in ihrem Einstiegsvortrag, dass Identitätsbildung als Unterstützung von sozialen Innovationen eine Chance sein kann, insbesondere für ländliche Regionen, die stark vom demographischen Wandel betroffen sind. Kreative positive Auseinandersetzung mit der eigenen (regionalen) Identität können zu einer wichtigen Ressource für Regionen werden.

(Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel, © ARL)Dies bestärkte auch der zweite Impulsvortrag von Prof. Dr. Hans Heinrich Blotevogel (Universität Wien), welcher das Thema der regionsbezogenen Identität aus wissenschaftlich-geographischer Sicht betrachtete. Den grundlegenden Zusammenhang zwischen Raum, Identität und Regionalentwicklung sah er dabei allerdings kritischer und nannte auch die Gefahr der Instrumentalisierung und Abgrenzung regionaler Identitäten.

Daraufhin diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die zentralen Thesen der Beiträge an mehreren Thementischen.

Festgehalten werden kann, dass Regionalplanung regionale Identitätsbildungsprozesse unterstützen und moderieren kann und sollte. Der Gehalt von Identitäten spiele indes eine wichtige Rolle: „sie ruhen auf dem historischen Erbe einer Region, sind aber nicht ausschließlich vergangenheitsorientiert, sondern spiegeln auch Gegenwart wider und können Visionen von der Zukunft beinhalten“, so Prof. Christmann.

 

Um innovative Ansätze und Lösungen für die Praxis zu entwickeln, werden die diskutierten Fragen und Thesen in einem weiterführenden Diskurs zwischen Wissenschaft und Praxis aufgegriffen.

Weitere Informationen über den Zukunftsdiskurs und begleitende Veranstaltungen können über die Webseite des Projektes aufgerufen werden: www.umwelt.uni-hannover.de/zukunftsdiskurs.

Kontakt: Dr. Daniela Kempa, Institut für Umweltplanung, Leibniz Universität Hannover, Herrenhäuser Straße 2, 30419 Hannover, kempa@umwelt.uni-hannover.de

Mehr zum Projekt „Zukunftsdiskurs“:

Das Projekt „Zukunftsdiskurs: Raumbezogene Identitäten verstehen und nutzen – Eine Chance für zukunftsorientierte Regionen“ ist eine Kooperation des Instituts für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover und der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL). Beide Institutionen sind Mitglied im Leibniz Forschungszentrum TRUST der Leibniz Universität Hannover. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Niedersächsischen Vorab durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK).

Der Zukunftsdiskurs knüpft inhaltlich an das BMBF-Projekt „Regiobranding“ an: www.regiobranding.de. gefördert im Niedersächsischen Vorab durch

Auf Wunsch können die Fotos in Originalauflösung zur Verfügung gestellt werden.