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Planerische Umsetzung der Energiewende: ARL-Präsident Axel Priebs im direkten Austausch mit der Politik 

Leibniz im Bundestag 2025
Drei Personen stehen vor einer hellen Holzvertäfelung und lächeln in die Kamera. Die linke Person hält eine ARL-Publikation mit gelbem Umschlag in der Hand. Alle drei sind geschäftlich gekleidet. Die Szene wirkt wie eine offizielle Übergabe oder ein Treffen im politischen oder wissenschaftlichen Kontext.
14. 10.2025 in Berlin, v. l. n. r. Axel Priebs, Dr. jur. Ursula Zimmermann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Büroleitung und MdB Hans Koller im Anschluss an das Gespräch

Auch in diesem Jahr beteiligte sich die ARL wieder aktiv am Format „Leibniz im Bundestag“, das von der Leibniz-Gemeinschaft jährlich organisiert und koordiniert wird. Besonders großes Interesse seitens der Bundespolitik erzeugte das Thema „Umsetzung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes in Ländern und Regionen“. ARL-Präsident Prof. Dr. Axel Priebs stellte drei Bundestagsabgeordneten Ergebnisse aus dem Ad-hoc-Arbeitskreis „Windenergie an Land“ sowie aus einer Arbeitsgruppe des ARL-Forums Regionalplanung vor. 

Die Abgeordneten interessierten sich insbesondere für die bisherigen Erfahrungen mit den geänderten bundesrechtlichen Regeln zur Windenergieplanung in der Landes- und Regionalplanung. Axel Priebs berichtete, dass alle Bundesländer das Bundesrecht durch landesrechtliche Regelungen ergänzt hätten und alle Regionalplanungsträger an der Festlegung von Windenergiegebieten arbeiteten oder ihre regionalen Teilflächenziele sogar schon erreicht hätten. Als vorbildlich bezeichnete er das konzertierte Vorgehen von Landes- und Regionalplanung in Baden-Württemberg, wo das Land auch für die notwendige personelle Ausstattung sorge. Auch Bayern habe das regionale Personal verstärkt. Als weiteres gutes Beispiel hob Axel Priebs das bereits genehmigte Teilprogramm Windenergie des Regionalen Raumordnungsprogramms der Region Hannover hervor.

Herausforderungen für die Regionalplanung seien Unsicherheiten beim Artenschutz, eine teilweise schwierige Zusammenarbeit mit der Bundeswehrverwaltung und anderen Fachplanungen bei der Datenübermittlung sowie Probleme durch eine ungleiche Verteilung der Windenergiegebiete. Das haben Befragungen der Praxis durch die Arbeitsgruppe des ARL-Forums ergeben. Insgesamt hob Axel Priebs jedoch die erheblich größere rechtliche Klarheit der neuen Regelungen hervor.

Die Abgeordneten wiesen wiederum auf örtliche Akzeptanzprobleme hin. Diese ergäben sich unter anderem aus veränderten Abstandsregelungen zwischen Windenergieanlagen und Siedlungen sowie aus Lockerungen im Natur- und Artenschutz. In den Diskussionen bestand weitgehend Einigkeit darüber, dass die Beteiligung der Gemeinden und der Bevölkerung an der Wertschöpfung einen wesentlichen Beitrag zu einer höheren Akzeptanz leistet. Auch die fehlende Abstimmung zwischen den Planungen für Windenergiegebiete und Verteilernetze wurde als Problem thematisiert.

Axel Priebs kündigte an, dass diese Fragen auch auf der bundesweiten ARL-Regionalplanungstagung diskutiert werden sollen, die am 16. und 17. April 2026 in Würzburg stattfinden wird. Im Rahmen der Tagung stehen Praxiswissen und fachlicher Erfahrungsaustausch im Fokus. Wir laden Interessierte ein, sich mit kurzen Fachbeiträgen zu bewerben oder sich die Tagungsteilnahme vorzumerken.

Mehr zur ARL-Regionalsplanungstagung 2026 und dem Call: Praxiswissen gefragt – wir suchen Ihre Expertise für die ARL-Regionalplanungstagung 2026 | ARL-Net

Ebenfalls angefragt bei "Leibniz im Bundestag" 2025 wurde das ARL-Gesprächsangebot von Dietrich Kraetzschmer zur "Freiraumwende - was bedeutet das und warum ist es wichtig, vom Freiraum her zu denken, zu planen und zu handeln?". Aufgrund der dichten Sitzungstermine am 14. und 15.10 wird hier ein alternativer Termin vereinbart. 

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