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"Neuer Studiengang zeigt gestiegene gesellschaftliche Anerkennung der Raumplanung“

ARL-Präsident Axel Priebs spricht Grußwort zur Auftaktveranstaltung des neuen Studienganges "Raumplanung" an der Jade Hochschule Oldenburg am 20. Oktober 2025


 

ARL-Präsident Axel Priebs hält eine Rede an einem Rednerpult
ARL-Präsident Prof. Dr. Axel Priebs bei seiner Rede anlässlich der Eröffnung des neuen Studiengangs Raumplanung an der Jade-Hochschule in Oldenburg.

Zum Wintersemester 2025/26 ist an der Jade-Hochschule in Oldenburg der neue Studiengang Raumplanung gestartet, zu dem sich 50 Studierende eingeschrieben haben. Über dessen Entstehung, Inhalte und Perspektiven sprachen einleitend der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Manfred Weisensee, der Studiendekan Prof. Dr. Frank Schüssler sowie der Studiengangsleiter Prof. Dr. Jan Stielike. ARL-Präsident Prof. Dr. Axel Priebs war gebeten worden, anlässlich der Auftaktveranstaltung mit den Studierenden sowie Prominenz aus Hochschule und Stadtgesellschaft ein Grußwort zu sprechen. Axel Priebs freute sich, aus diesem Anlass vier Glückwünsche und ein Angebot überbringen zu können. 

Sein erster Glückwunsch ging an die Jade-Hochschule und auch persönlich an deren Präsidenten, der sich sehr für diesen neuen Studiengang engagiert hatte. Er und die anderen Entscheidungsträger der Jade-Hochschule hätten den Mut gehabt, in einer eher von Einschränkungen und Einsparungen geprägten Zeit ein neues Studienangebot aufzubauen. Sie hätten damit das Studienangebot der Raumplanung weit über Oldenburg hinaus bereichert, weil es kein anderes grundständiges Angebot in Niedersachsen und Bremen gibt.

Sein zweiter Glückwunsch ging an die Studierenden des neuen Studiengangs Raumplanung. Ihnen bestätigte er, dass sie mit der Raumplanung eine gute Studienwahl getroffen hätten, und berief sich auf vier Jahrzehnte eigene Erfahrung in diesem Arbeitsfeld. In der Raumplanung ginge es um eine große Bandbreite von Entwicklungen, die es im Raum zu gestalten gebe. Im Anschluss an einige Beispiele betonte er, dass es aber auch immer um Menschen ginge, deren Lebensumfeld durch Planungen beeinflusst würden, aber auch um Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten dürften oder mit deren Argumenten sie sich Auseinandersetzen müssten. Da es bei vielen Projekten aber auch um viel Geld ginge, würde schon mal mit harten Bandagen gekämpft, weswegen die künftigen Raumplanenden nicht übermäßig harmoniebedürftig sein dürften. Außerdem funktioniere gute Raumplanung immer nur in einem guten Zusammenwirken mit den politischen Gremien, da nur diese dazu legitimiert seien, über Pläne zu beschließen.

Der dritte Glückwunsch ging an die Stadt, die mit diesem neuen Studiengang auch eine neue interessante Ausbildung aufzuweisen habe und damit dem Fachkräftemangel nicht nur im engeren Umfeld begegnen könne. Beachtlich fand es Priebs, dass wichtige Akteure aus der Region auf diesen Studiengang gedrängt hätten, nicht zuletzt IHK-Geschäftsführerin Carola Havekost, die den Studierenden im Anschluss über die Erwartungen der Wirtschaft an die Raumplanung, aber auch über die Bedeutung von Planungssicherheit für die Wirtschaft berichtete.

Last but not least gratulierte Axel Priebs auch der Raumplanungs-Community selbst. Nach Jahren des Rückbaus und der Umwidmungen von Professuren gebe es eine neue Ausbildungsstätte für unsere Disziplin. Er interpretierte dies so, dass die gesellschaftliche Bedeutung von Raumplanung wieder verstärkt erkannt wird. Er appellierte an die künftigen Raumplanenden, ihren Beitrag zu leisten, dass die Stimme der Raumplanung im politischen und medialen Alltag besser zur Geltung kommt. Die Planenden müssten offensiver zeigen, wie wichtig die Raumplanung gerade in einer Gesellschaft ist, die von Umbrüchen und Unsicherheiten geprägt ist. Dafür müsse die Disziplin auch an ihrer Sprache arbeiten und verstärkt eine „gute Geschichte“ erzählen. Als Beispiel, wie sich die Raumplanung mit fachlichen Positionen zu Wort meldet, nannte er die Positionspapiere aus der ARL.

Gruppenbild mit allen Aktiven der Veranstaltung: v.l.n.r.: Axel Priebs, Priebs,  Carola Havekost, Jan Stielike, Frank Schüssler, Rainer Danielzyk, Ingo Mose und Manfred Weisensee
v.l.n.r.: Axel Priebs, Carola Havekost, Jan Stielike, Frank Schüssler, Rainer Danielzyk, Ingo Mose und Manfred Weisensee

Diesen Hinweis ergänzte er um das Angebot der Akademie, den weiteren Aufbau des Studiengangs und dieses fachlichen Schwerpunktes in Oldenburg zu unterstützen, etwa mit gemeinsamen Veranstaltungsformaten oder mit Vermittlung von Vorträgen aus dem weitgespannten ARL-Netzwerk. Den Studierenden empfahl er die Kongresse und Veranstaltungen der Akademie sowie deren Publikationen, die alle zum kostenlosen Download bereitstünden. Besonders empfahl er die Artikel des Handwörterbuchs, die im Studium sicher sehr nützlich seien, sowie den ARL-Newsletter sowie die ARL-Zeitschrift „Raumentwicklung“.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung sprachen neben Carola Havekost auch der Oldenburger Geograph Prof. Dr. Ingo Mose und der langjährige ARL-Generalsekretär Prof. Dr. Rainer Danielzyk. Letzterer ging inhaltlich auf die Breite und Vielfalt der Raumplanung und deren Perspektiven ein. 

In einer der nächsten Ausgaben der ARL-Zeitschrift „Raumentwicklung“ wird über die ersten Erfahrungen mit dem neuen Studiengang berichtet werden.