Mitglieder für die neue ARL-Arbeitsgruppe „Regionale Strukturpolitik in Nordrhein-Westfalen unter Transformationsbedingungen“ gesucht!
Nordrhein-Westfalen blickt auf eine über 40-jährige Tradition regionaler Strukturpolitik zurück, geprägt durch Konsensorientierung, regionale Eigenorganisation und die enge Einbindung lokaler Akteure. Angestoßen durch veränderte Anforderungen – etwa im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – hat sich die Regionalpolitik in NRW immer wieder angepasst. Der traditionelle Fokus auf die Unterstützung strukturschwacher Regionen weicht zunehmend einem umfassenderen Verständnis von Strukturpolitik, das präventiv auf kommende Herausforderungen reagiert.
Angesichts globaler Trends wie Digitalisierung, Klimawandel und einer sich wandelnden industriellen Basis (z. B. in automobilgeprägten Regionen) gewinnen präventive und transformativen Elemente an Bedeutung. Neue Förderlogiken orientieren sich zunehmend an ökologischen und sozialen Zielen – mit dem Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft – und stellen die bisherige Gewichtung räumlicher Kohäsion in Frage. Dies wirft grundlegende Fragen auf: Steht ein Paradigmenwechsel bevor? Oder handelt es sich um eine Erweiterung bisheriger Förderkriterien?
Die politische Brisanz ist hoch. Eine Neujustierung der Mittelvergabe zugunsten „strukturstarker, aber transformativ herausgeforderter“ Regionen könnte bestehende Förderstrukturen und -gerechtigkeiten infrage stellen und neue Verteilungskonflikte hervorrufen. Erste öffentliche Debatten und Positionierungen, etwa durch das NRW-Wirtschaftsministerium (MWIKE), deuten auf eine bevorstehende Neuausrichtung hin. Die regionale Strukturpolitik steht damit vor der Aufgabe, eine Balance zwischen ökologischer Transformation, sozialer Abfederung und territorialer Kohäsion zu finden.
Themenfelder der AG
- Beitrag zur aktuellen Grundsatzdebatte in NRW und ggf. auch darüber hinaus über die Neuausrichtung der europäischen Regionalpolitik und einer Neugestaltung des EFRE, des Just Transition Fund (JTF) und von anderen Ansätzen der EU-Strukturpolitik;
- Kompatibilität einer möglichen Neuorientierung in NRW mit anderen (nationalen) Ansätzen der Regionalförderung wie etwa der kürzlich reformierten Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW);
- Vorschlag konkreter Kriterien aus den Bereichen Klimaschutz und Ökologie für eine transformationsorientierte (präventive) Strukturpolitik in NRW;
- Vorschläge zur Operationalisierung der räumlichen und sozialen Gerechtigkeit im Kontext einer transformationsorientierten regionalen Strukturpolitik in NRW;
- Vorschläge zur Umsetzung der Transformation vor Ort;
- weitere Themen.
Organisatorisches und Bewerbung
Die AG des ARL-Forums NRW ist für eine Laufzeit von ca. 1,5 Jahren geplant und wird sich mehrmals jährlich in Präsenz oder online treffen. Der Call for Membership richtet sich explizit nicht nur an Mitglieder der ARL bzw. des ARL-Forums NRW, sondern richtet sich an alle interessierten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis.
Bewerbungen zur Mitarbeit in der AG können bis zum 11. Juni 2025 eingereicht werden.
Alle weiteren Informationen und Kontaktpersonen finden Sie:
> im Call for Membership (PDF)