Halbzeittreffen Mentoring-Jahrgang 2022 im Mai 2023
Der Mentoring-Jahrgang 2022 hatte im Mai 2023 sein Halbzeittreffen, zu dem erfreulicherweise alle Mentees und drei Mentorinnen persönlich in Hannover anwesend waren. Die beiden anderen Mentorinnen waren online zugeschaltet. Das Treffen wurde von Dr. Martha Pohl vom FRU-Vorstand moderiert, für die ARL-Geschäftsstelle nahm Dr. Katharina Kapitza teil.
Folgende Tandems bilden den Jahrgang 2022:
- Daniela Briegel, Dr. Jana Bovet (Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Dresden)
- Anna Fischer, Dr. Astrid Könönen (Ramboll Management Consulting, Hamburg)
- Lea Fobel, Dr. Babette Scurrell (Neuland gewinnen e.V., Schlemmin)
- Nora Schraad, Dipl.-Ing. Simone Raskob (Stadt Essen, Beigeordnete)
- Alina Steilen, Andrea Hartz (agl Hartz.Saad.Wendl Landschafts-, Stadt- und Raumplanung, Saarbrücken)
Im Mittelpunkt des Treffens standen die Berichte über den Stand der von den Mentees bearbeiteten Projekte, die unterschiedlicher nicht sein konnten:
Zwei Mentees, Nora Schraad und Alina Steilen, die beide in privaten Büros in der Bauleitplanung arbeiten, konnten über die Vermittlung von Dr. Martin Sondermann (ARL Geschäftsstelle) einen Gastvortag zur aktuellen Themenstellung „Klimaschutz in der Bauleitplanung“ an der Leibniz Universität Hannover halten. Sie führten gemeinsam eine von ihnen konzipierte und vorbereitete Lehrveranstaltung in dem Modul „Stadtplanung und Stadtentwicklung“ durch. Beide Mentees bewerten die damit gemachten Erfahrungen sehr positiv und können sich vorstellen, neben der Tätigkeit in der Praxis zukünftig über eine Lehrtätigkeit im Nebenamt den Kontakt zur Wissenschaft zu pflegen.
Daniela Briegel hat zwischenzeitlich ihre Arbeitsstelle gewechselt und arbeitet nun in Rheinland-Pfalz im Ministerium des Innern und für Sport, Abteilung Landesplanung. Für sie persönlich war der Mentoring-Prozess bisher wichtig, um für sich die Frage zu klären, ob sie ihr Dissertationsvorhaben parallel zur Berufstätigkeit in der Landesplanung weiterverfolgen will. In einem intensiven, gut strukturierten Prozess mit ihrer Mentorin ist sie letztlich zu dem Ergebnis gekommen, dieses Vorhaben bis auf weiteres aufzugeben. Sie will weiterhin in der Regional- und Landesplanung arbeiten, zukünftig wird das beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben sein. Martha Pohl regte an, diesen Prozess – nicht zuletzt für die eigene Reflexion - zu dokumentieren.
Anna Fischer arbeitet weiterhin an ihrer Dissertation zu „Postwachstum in der Landwirtschaft“, wobei sie feststellen musste, dass es dafür keine einheitliche, allgemein anerkannte Definition gibt. Für ihren Anspruch, Konzepte dazu in die Öffentlichkeit oder die Raumplanungspraxis zu tragen, hat sie erste Entwürfe für ein Poster vorgestellt, das die verschiedenen Ebenen und Aspekte des Themas visualisieren soll. Die Entwicklung des Posters hilft ihr zugleich, das Thema zu strukturieren und ist insofern eng in ihr Promotionsvorhaben eingebettet.
Lea Fobel hat ihren bisherigen wissenschaftlichen Horizont um ein 8-monatiges Praktikum im Stadtentwicklungsamt Grimma ergänzt. Als Soziologin sieht sie sich in der Planung ein wenig als Quereinsteigerin, weshalb für sie die praktische Arbeit in der Stadtentwicklung hilfreich war und neue Impulse liefern konnte. Ihr Promotionsvorhaben mit dem Titel „Gesellschaftliche Teilhabe und kulturelle Bildung in ländlichen Räumen“ ist beinahe abgeschlossen. Sie möchte die dort erarbeiteten Erkenntnisse nun einem „Praxistest“ unterziehen und kulturpolitische Initiativen im ländlichen Raum fördern. Mit intensiver Unterstützung durch das Netzwerk ihrer Mentorin hat sie gemeinsam mit Kulturschaffenden in ländlichen Regionen das Konzept für ein „reisendes KulturLandFestival“ entwickelt. Ihre Mentorin hat sie in der Ideenentwicklung und der Vernetzung mit den Kooperationspartner*innen in den verschiedenen Orten, in denen das Festival stattfinden soll, über den Verein Neulandgewinnen e.V. unterstützt.
Das Festival soll im Jahr 2024 stattfinden.
In der anschließenden Aussprache wurde über die Fortbildungsveranstaltungen mit Fokus auf Softskills beraten, die die Mentees sich als Teil des Programms selbst aussuchen sollen. Teilweise haben die Mentees dies zu sehr fachspezifischen Fortbildungen genutzt, die entsprechend vom jeweiligen Arbeitgeber finanziert wurden. Angebote zu Management-Kursen wurden teilweise als abgehoben und wenig hilfreich kritisiert. „Learning by doing“ sei im Berufsalltag wichtiger, war ein Einwand einer Mentorin. Da die Art der Angebote, die die Mentees für sich auswählen können, sehr breit gefächert ist, verzichtet der FRU auf diesbezügliche Empfehlungen, zumal dies regionsübergreifend weder leistbar noch sinnvoll ist. Die Mentees sollten sich Angebote auswählen, die für sie gut erreichbar sind, ggf. auch online. Beispielsweise können die kostenlosen Online-Angebote des FRU genutzt werden.
Hinsichtlich weiterer Aspekte des Programms zeigte sich, dass nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb der Tandems, sondern auch die Gruppenbildung unter den Mentees wichtig für den Erfolg ist. Hierzu wurde (nochmals) angeregt, dass sich die Mentees untereinander elektronisch z. B. durch eine Chat-Gruppe und möglichst ab und zu mittels Video-Konferenz austauschen. Schade war zudem, dass eine Mentee kurz nach Start des Programms abgebrochen hat.
In die zweite Halbzeit des Programms gehen die Tandems nun mit den guten Anregungen und Ideen aus dem Treffen.
Dr. Martha Pohl, Dipl.-Ing. Raumplanung
Mitglied im Vorstand des FRU, Mitglied der ARL
Kontakt: mentoring@fru-online.de