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Gemeinsame Fachtagung der LAG Bayern und LAG Baden-Württemberg am 10. und 11. Juni 2021

Transformation und räumliche Planung: Herausforderungen für die Landes- und Regionalplanung

Die „Große Transformation“ und ihre Implementierung in Planungsprozesse, -strategien und –ziele war zentrales Thema der gemeinsamen Sitzung der LAG Bayern und Baden-Württemberg. Prof. Dr. Sabine Schlacke führte mit einem Impulsbeitrag als Vorsitzende des WGBU in dieses Thema ein, und machte eindringlich die Notwendigkeit des Wandels insbesondere hin zu einem nachhaltigen Umgang mit Fläche deutlich. Denn die Diskussion um eine „Große Transformation“ wurde maßgeblich durch das Hauptgutachten des WBGU „Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ aus dem Jahr 2011 angestoßen. Prof. Schlacke stellt den Landnutzungswandel hin zu mehr Nachhaltigkeit, zu mehr Vielfalt und mehr Bodenschutz ins Zentrum ihres Beitrags, und spannte so die Themen auf, die im Laufe der Tagung intensiv diskutiert wurden. In diesem Zusammenhang wurden auch zentrale Aussagen des kürzlich abgeschlossenen ARL-AK „nachhaltige Raumentwicklung für die große Transformation“ vorgestellt.
 
Anlässe, sich mit diesem Thema intensiv und umsetzungsorientiert auf Ebene der Länder und Regionen auseinanderzusetzen waren zudem die kürzlich erfolgten Landtagswahlen in Baden-Württemberg und die Fortschreibung des LEP in Bayern. Klaus Ulrich (Ministerialdirigent, Abteilung Landesentwicklung im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) stellte diesbezüglich zentrale aktuelle Strategien des Freistaates vor, und Prof. Dr. Manfred Miosga nahm in seinem Beitrag zur „Transformativen Landesentwicklung“ zentrale Herausforderungen des künftigen Umgangs mit Ressourcen auf. Dr. Christian Dusch (Verbandsdirektor Regionalverband Südlicher Oberrhein) analysierte den kürzlich geschlossenen Koalitionsvertag Baden-Württembergs hinsichtlich seiner potenziellen Relevanz für die räumliche Planung. 

Die Teilnehmenden diskutierten intensiv zu zentralen Handlungsfeldern Klima und Energie, Mobilität, Wohnen und Siedlung und zu Transformationspotenzialen der Wirtschaft mit folgenden Kernfragen: Wie kann die große Transformation operationalisiert werden? Wo und wie kann Regional- und Landesplanung aktiv steuern? Und was lernen wir voneinander, wie wird Transformation in der Landes- und Regionalplanung eingebunden?

Mit bis zu 70 Teilnehmenden war die Tagung, die leider pandemiebedingt online stattfinden musste, sehr gut besucht. Es wird ein gemeinsames Thesenpapier erarbeitet, dessen Entwurf bereits intensiv im Vorfeld der Landtagswahl in Baden-Württemberg mit Abgeordneten diskutiert und dessen zentrale Themen sich durchaus im Koalitionsvertrag wiederfinden. Dies zeigt: die LAGs sind starke Foren für die Politikberatung, und die Dynamik in den beiden Ländern soll genutzt werden, um Themen zu setzen und Planungsziele und -prozesse mit gemeinsamen Diskussionen für die Länder und die Teilregionen zu definieren. 

Im Nachgang und mit den Eindrücken der lebhaften Fachtagung haben beide Lenkungsgruppen beschlossen, eine gemeinsame, grenzüberschreitende Arbeitsgruppe zum Thema der transformativen Planung einzurichten, um das große Thema für die Regional- und auch Landesplanung im Süden der Republik operationalisierbar zu gestalten.