Die ARL trauert um Klaus Töpfer
Am 8. Juni 2024 verstarb der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer im Alter von 85 Jahren. Klaus Töpfer hinterlässt ein bedeutendes Vermächtnis in der Umwelt- und Raumordnungspolitik und prägte als Mitglied der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft die Entwicklung der Akademie hin zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Bereits 1988 forderte Klaus Töpfer als Umweltminister eine Zukunft ohne Kernenergie und die Reduzierung der Nutzung fossiler Energien. Sein Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit setzte er auch ab 1994 als Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau fort. Töpfer war maßgeblich an der UN-Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro beteiligt, wo das Nachhaltigkeitsprinzip weltweit verankert wurde. Von 1998 bis 2006 leitete er das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi. 2011 kehrte Töpfer nach Deutschland zurück und übernahm den Vorsitz der Ethikkommission für sichere Energieversorgung nach der Fukushima-Katastrophe.
Töpfer, der vor seiner politischen Karriere Ende der 1970er Jahre als ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Raumforschung und Landesplanung an der Universität Hannover wirkte, blieb der ARL stets eng verbunden. Er wirkte in den früheren Sektionen „Wirtschaft und Umwelt“ sowie „Nachhaltige Raumentwicklung“ und in mehreren Arbeitskreisen zu Fragen der Raumplanung mit. Er wurde bereits 1978 zum Korrespondierenden Mitglied berufen und 1985 zum Ordentlichen Mitglied der ARL gewählt.
Prof. Dr. Axel Priebs, Präsident der ARL, würdigt das Wirken von Klaus Töpfer im Namen der ARL: „Die ARL dankt Klaus Töpfer für sein langjähriges Engagement in der Umwelt- und Raumordnungspolitik und wird ihm ein ehrendes Andenken als Pionier des Umweltschutzes und als Wegbereiter einer nachhaltigen Raumentwicklung bewahren.“
Prof. Dr. Andreas Klee, kommissarischer Generalsekretär der ARL, erinnert an Klaus Töpfer: „Klaus Töpfer vereinte in seinem Handeln Wissenschaft, Praxisbezug und die persönliche Motivation, sich für eine nachhaltige Raumentwicklung einzusetzen. Damit personifizierte er wie wenig andere die Grundwerte unserer Akademie und wird auch aus diesem Grund nicht vergessen werden.“