50 Jahre Raumordnung, Landes- und Regionalplanung in Baden-Württemberg – Axel Priebs hält Fachvortrag

Im Zuge der großen Verwaltungsreform 1973 wurden die Regionalverbände Baden-Württembergs gegründet. Seitdem gestalten diese als Bindeglied zwischen Land und Kommunen mit ihrem fachübergreifenden Blick die räumliche Entwicklung in Baden-Württemberg mit.
Am Freitag, den 10. November 2023 fand die Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Raumordnung, Landes- und Regionalplanung in Baden-Württemberg“ in der Sparkassenakademie Baden-Württemberg in Stuttgart statt.
ARL-Präsident Prof. Dr. Axel Priebs hielt auf Einladung der baden-württembergischen Regionalverbände den zentralen Fachvortrag zum Thema „Landes- und Regionalplanung – Leistungsträger in Zeiten der Auf- und Umbrüche“.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte in seiner Rede:
„Alle zwölf Regionalverbände in Baden-Württemberg sind enorm wichtig für die wirtschaftliche, soziale und infrastrukturelle Entwicklung des Landes. Dass sie sich als echtes Erfolgsmodell bewährt haben und dabei eine Schlüsselrolle im Zusammenspiel der Landes- und Kommunalplanung einnehmen, haben sie zuletzt unter anderem mit ihrem großen Engagement in der Task Force Erneuerbare Energien eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gerade jetzt, wo uns die ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft vor große Aufgaben stellt, können die Regionalverbände in erheblichem Maße dazu beitragen, den Wohlstand unseres Landes zu sichern.“
Nicole Razavi MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, unterstrich die Bedeutung des neuen Landesentwicklungsplans: „Die Rolle der Raumordnung ist in Zeiten vielfältiger Krisen und rasanter gesellschaftlicher Veränderungen wichtiger denn je. Die wachsenden Ansprüche an die Nutzung des Raums müssen klug miteinander in Ausgleich gebracht und dabei Megatrends wie die Digitalisierung, die demographische Entwicklung, der wachsende Bedarf an Wohnraum oder der Klimawandel mitgedacht werden. Mit dem neuen Landesentwicklungsplan haben wir die Chance, hierfür zeitgemäße Antworten zu geben, um Lebensqualität und Wohlstand in ganz Baden-Württemberg zu sichern - getreu dem Motto: „Entwicklung ermöglichen, Risiken minimieren.“
Zur Rolle der Regionen und der Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit – bisher und auch in Zukunft – sagte Thomas S. Bopp, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände in Baden-Württemberg: „Die Regionen des Landes tragen seit 50 Jahren mit Kompetenz, Ortskunde und politischem Augenmaß zur erfolgreichen Entwicklung des Landes bei. Die vor uns liegenden Herausforderungen - Klima- und Ressourcenschutz, Anpassung an den Klimawandel, Mobilitätswende und Begleitung des Strukturwandels und demografischer Umbrüche – können nur durch starke regionale Zusammenarbeit bewältigt werden. Gerne sind wir auch in Zukunft bereit, durch die Umsetzung passgenauer regionaler Strategien das uns mögliche beizutragen - im Interesse eines nachhaltigen, resilienten und vor allem lebenswerten Baden-Württembergs.“
Wie das Leben im Jahr 2073 aussehen könnte, beleuchtete Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky in seinem Vortrag und stellte fest: „Ihre Region ist wohlhabend geworden durch Menschen, die den Möglichkeiten der Zukunft mehr vertraut haben als ihren Erfahrungen der Vergangenheit. Diese Menschen gibt es auch heute. Sie sind die größte Zukunftstriebkraft, die ihre Region hat.“
Prof. Dr. Axel Priebs, Präsident der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft sprach die aktuellen Herausforderungen an, die sich allesamt auch auf die Landes- und Regionalplanung auswirken und sagte: "Mit der Landes- und Regionalplanung stehen wir mittendrin in den aktuellen Auf- und Umbrüchen. Ob Energiewende, Verkehrswende, Wohnungsbau, Reindustrialisierung – alles betrifft konkrete Flächen und ist nicht immer konfliktfrei vereinbar. Trotz unsicherer Rahmenbedingungen müssen wir Orientierung geben und ein hohes Maß an Planungssicherheit schaffen!"