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Anpassung europäischer Städte an den Klimawandel

Mit der Frage nach den Anpassungsmöglichkeiten von Städten und Regionen an den Klimawandel beschäftigte sich unter der Moderation von Dipl.-Ing Yvonne Knapstein (Team Even), Dipl.-Ing. Thomas Zimmermann (HCU) und Dipl.-Ing. Meike Levin Keitel (Uni Hannover) eine 50 Personen starke Arbeitsgruppe. Als einleitenden Impuls legte Dr. Sonja Deppisch (HCU) den Mehrwert länderübergreifender makroregionaler Kooperationen und die zentrale Rolle der Raumplanung bei der Klimaanpassung am Beispiel des EU-Ostseeraumes dar.

Im Folgenden wurden zwei regionale Fallbeispiele vorgestellt und erörtert: Dr. Dominic Stead (Uni Delft) beleuchtete am Beispiel von Rotterdam das Zusammenspiel von Klimaschutz und Klimaanpassung in der lokalen Strategieentwicklung zur Erreichung einer klimaresilienten Stadt. Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop (IREUS) und Dipl.-Ing. Thomas Kiwitt (Verband Region Stuttgart) stellten das im Frühjahr 2011 abgeschlossene KlimaMORO „Von der Vulnerabilitätsanalyse zur regionalen Klimastrategie“ aus Stuttgart vor.

In der gemeinsamen Abschlussdiskussion aller Referenten wurde deutlich, dass eine Umsetzung (makro-)regionaler Ideen und Konzepte letztlich auf der kommunalen Ebene flächenscharf in der Bauleitplanung unter Mitnahme der Bevölkerung erfolgen muss; „sonst hängen die regionalen Strategien in der Luft“, so Kiwitt. Gefragt sei eine ehrliche Einbeziehung der Kommunen und deren Identifikation mit der Thematik. Das „stille Kämmerlein“ der Planung sei bei regionalen und lokalen Strategieentwicklungsprozessen spätestens seit Stuttgart 21 überholt und nicht mehrheitsfähig, wenn z. B. die oftmals unpopulären und teuren Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel umgesetzt und von der Bevölkerung sowie der Lokalpolitik akzeptiert werden sollen.

Enke Franck